Politik

Bruder von Kosovos Regierungschef will Asyl in Deutschland

Lesezeit: 1 min
20.03.2016 23:39
Der Bruder des kosovarischen Regierungschefs Isa Mustafa hat in Deutschland um politisches Asyl gesucht. Der Premier bestätigte dies und sagte, sein Bruder wolle im Ausland wegen einer „schwierigen Krankheit“ behandelt werden. Andere Verwandte des Premiers hatten versucht, über Ungarn nach Deutschland zu reisen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Regierungschef des Kosovo, Isa Mustafa, hat Medieninformationen bestätigt, wonach sein Bruder im vergangenen Jahr um Asyl in Deutschland gesucht hat. Auf seiner Facebook-Seite schrieb der Ministerpräsident am Sonntag, seine Familie und sein Bruder Ragip hätten ihn darüber informiert, dass er Asyl beantragt habe, um im Ausland wegen einer „schwierigen Krankheit“ behandelt zu werden, die im Kosovo nicht geheilt werden könne.

Außer seinem Bruder Ragip hätten auch seine Neffen und Nichten versucht, über Ungarn nach Deutschland auszuwandern. Sie seien aber abgeschoben und in den Kosovo zurückgebracht worden, berichtet die AFP.

Die kosovarische Internetseite Insajderi.com hatte am Samstag berichtet, Ragip Mustafa sei über Serbien und Ungarn nach Frankreich gereist. Dort sei sein Asylgesuch abgelehnt worden, woraufhin er sich nach Deutschland begeben und dort am 24. Juni in Rheinland-Pfalz einen Asylantrag gestellt habe – wenige Tage, bevor Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) seinen Bruder in Berlin empfing.

Nach Angaben der Europäischen Union stellten in den vergangenen zwei Jahren 70.000 Menschen aus dem Kosovo Asylanträge. Sie lagen damit an vierter Stelle hinter Syrern, Afghanen und Irakern. Die Anerkennungsquote von Asylbewerbern aus dem Kosovo, das als Armenhaus Europas gilt, ist äußerst niedrig (Video am Anfag des Artikels).

Das zu mehr als 90 Prozent von ethnischen Albanern bewohnte Kosovo war nach dem Ende der Nato-Luftangriffe im Jahr 1999 unter internationale Verwaltung gestellt worden. 2008 erklärte sich die ehemalige serbische Provinz einseitig für unabhängig. Mehr als 90 Länder, darunter die USA und die meisten EU-Staaten, erkannten die Unabhängigkeit an, nicht jedoch Serbien, Russland und China.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Deutschland prüft Vorgehen nach Haftbefehl für Netanjahu
23.11.2024

Die Bundesregierung steht nach dem Haftbefehl gegen Israels Regierungschef vor einem Dilemma. Noch ist offen, wie sie sich positioniert....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Regierung: Google muss Chrome-Browser verkaufen
23.11.2024

Die US-Regierung will vor Gericht durchsetzen, dass Google sich vom weltweit meistbenutzten Webbrowser Chrome trennen muss. Das...

DWN
Panorama
Panorama Corona-Maßnahmen führen zur Ausrottung eines Grippe-Stamms: Umstellung auf Dreifach-Impfstoff
23.11.2024

Die Grippeschutzimpfung hat sich für die aktuelle Saison verändert: Statt eines Vierfach-Impfstoffs wird nun ein Dreifach-Impfstoff...

DWN
Politik
Politik Tiefpunkt der Brandenburger Politik: Ministerin entlassen - Minister tritt zurück
23.11.2024

Machtprobe im Streit um die Klinikreform: Regierungschef Dietmar Woidke entlässt in der Bundesratssitzung die grüne Gesundheitsministerin...

DWN
Politik
Politik Rocketman: Putin kündigt Serienproduktion neuer Mittelstreckenwaffe an
23.11.2024

Der Westen verurteilt den Einsatz der neuen russischen Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine als neuerliche Eskalation - Moskau feiert...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung vor Engpässen: DRV fordert Maßnahmen zur Stabilisierung
23.11.2024

Die Deutsche Rentenversicherung warnt vor einer möglichen Finanzierungslücke bis 2027. Trotz stabiler Einnahmen erfordert die Rentenkasse...

DWN
Politik
Politik Streit ums liebe Geld: UN-Klimagipfel geht in die Verlängerung
22.11.2024

Milliarden für den Klimaschutz – doch wie weit sind die Staaten wirklich bereit zu gehen? Auf der UN-Klimakonferenz in Baku entbrannte...

DWN
Politik
Politik Netanjahu Haftbefehl: Deutschland und die rechtliche Zwickmühle
22.11.2024

Der Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu erschüttert die internationale Bühne. Deutschland sieht sich in einem schwierigen Spagat:...