Politik

Frontex: EU- Staaten sollen Polizisten für Griechenland bereitstellen

Lesezeit: 1 min
21.03.2016 18:51
Die EU-Grenzschutzagentur Frontex fordert die EU- und Schengenstaaten auf, ihr insgesamt 1500 Polizisten zur Verfügung zu stellen. Mit den Beamten soll sichergestellt werden, dass die EU bei den Abschiebungen das Asylrecht einhält. Menschenrechtsorganisationen kritisieren das Vorgehen scharf.
Frontex: EU- Staaten sollen Polizisten für Griechenland bereitstellen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die EU-Grenzschutzagentur Frontex hat die Mitgliedstaaten der Europäischen Union und die zum Schengen-Raum gehörenden Länder Norwegen, Island, Schweiz und Liechtenstein aufgefordert, ihr als Hilfe für Griechenland 1500 Polizisten und 50 Flüchtlingsexperten zur Verfügung zu stellen. Die Frontex-Sprecherin Ewa Moncure sagte der Nachrichtenagentur AFP am Montag, das Personal sei Teil von insgesamt 4000 Polizisten und Fachleuten, die im Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei vorgesehen seien.

Der Frontex-Chef Fabrice Leggeri erklärte, seine Organisation dürfe Migranten nur nach „eingehender individueller Prüfung jedes einzelnen Falls“ durch die griechischen Behörden und einer „abschließenden Entscheidung“ durch diese in die Türkei abschieben. Die Abschiebung derjenigen, die „kein Recht auf internationalen Schutz“ hätten, werde „in vollständiger Übereinstimmung mit dem internationalen und europäischen Recht“ vor sich gehen.

In der vergangenen Woche hatte Leggeri mitgeteilt, dass der Frontex-Einsatz „Poseidon“ in der Ägäis bis zum 31. Mai fortgesetzt wird. 13 Schiffe, zwei Hubschrauber und 734 Frontex-Mitarbeiter sind im Zuge der Operation daran beteiligt, Schutzsuchende im Mittelmeer aufzugreifen.

Das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und Ankara war am Freitag geschlossen worden und trat am Sonntag offiziell in Kraft. Es sieht unter anderem vor, dass die Türkei irregulär nach Griechenland gelangende Flüchtlinge zurücknehmen muss.

Für jeden in die Türkei abgeschobenen Flüchtling aus Syrien will die EU einen syrischen Flüchtling direkt aus der Türkei aufnehmen. Die der griechischen Regierung zugesagte personelle Verstärkung aus anderen EU-Staaten in Form von Polizisten sowie Sicherheits- und Rechtsexperten blieb bislang aus. Menschenrechtsorganisationen kritisieren den Schritt scharf.

 

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Ukraines Präsident, Wolodymyr Selenskyj, dankt Deutschland für die Unterstützung. Die Außenminister beider Länder, Baerbock und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Exporte in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Technologie
Technologie Turbulenzen bei Tesla: Stellenabbau und düstere Prognosen für 2024
19.04.2024

Nach einem Stellenabbau bei Tesla prognostizieren Experten ein „Durchhänger-Jahr“ für Elektromobilität 2024, während Tesla auf...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
18.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel auf Capri: Militärische Signale für Ukraine und Nahost
18.04.2024

Inmitten eskalierender Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten kommen die G7-Außenminister auf Capri zusammen, um gemeinsam Strategien...

DWN
Politik
Politik Russische Agenten in Bayern festgenommen: Sabotagepläne aufgedeckt
18.04.2024

Zwei Russland-Deutsche sollen für einen russischen Geheimdienst spioniert haben. Einer der beiden soll sich auch zur Durchführung von...

DWN
Politik
Politik Kampf am Himmel: Ukrainische Verteidiger unter Druck
18.04.2024

Die militärische Lage der Ukraine verschlechtert sich weiter. Es fehlen Mittel, Soldaten und Luftabwehrsysteme, um sich gegen neue...