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VW ruft hunderttausende Passat zurück – Motorausfall droht

In Deutschland müssen rund 63.000 jüngere Exemplare des VW Passat für einen Rückruf in die Werkstatt. Weltweit sind 177.000 Fahrzeuge betroffen. Durch eine lockere Steckverbindung könnte der Motor ausfallen.
24.03.2016 13:39
Lesezeit: 1 min

Volkswagen muss mitten in der Abgaskrise einen Rückruf wegen möglicher technischer Probleme beim Passat stemmen. Weltweit müssten 177.000 Passat-Modelle der Baujahre 2014 und 2015 in die Werkstätten gerufen werden, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Im Bordnetz der Fahrzeuge könnte ein Stecker nicht richtig eingerastet sein. Dadurch könnte der Motor ausfallen. Im Ernstfall erlischt dann möglicherweise nachts auch das Licht. Unfälle seien in diesem Zusammenhang nicht bekannt. Die Überprüfung der Steckverbindung in der Werkstatt dauere nicht länger als 20 Minuten. Der Leistungsabfall bei Bremskraftverstärker und Servolenkung sei nicht so eklatant, dass der Rückruf akut sicherheitsrelevant sei. Betroffene Halter bekommen bald Post, sie können auch vorher ihre Werkstatt kontaktieren. Das Auto müsse nicht stehengelassen werden, Fahrer sollten das Problem aber rasch klären.

Am Donnerstag konnte Volkswagen nun auch die Zahl der betroffenen Wagen in Deutschland nennen. Von diesen 63.000 Fahrzeugen seien jedoch etwa 15.000 Stück schon im Rahmen der üblichen Inspektion auf das Problem geprüft worden, sagte ein Sprecher.

Die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete, dass dort 3.270 Autos betroffen sind und davon bereits 70 Prozent in den Werkstätten waren. Betroffene Kunden erhielten vor zwei Wochen Post. 2014 verkaufte VW weltweit rund 750.000 Fahrzeuge der Passat-Familie.

Volkswagen muss bereits wegen der Manipulation von Abgaswerten weltweit fast elf Millionen Fahrzeuge unterschiedlicher Modelle und Marken reparieren. In Deutschland sind rund 2,5 Millionen Fahrzeuge mit einer illegalen Software unterwegs. Der Rückruf ist ins Stocken geraten, weil Messungen des Kraftfahrt-Bundesamtes beim Passat noch nicht abgeschlossen sind. Dabei geht es darum, dass die betroffenen Dieselfahrzeuge nach der Nachrüstung nicht mehr Sprit verbrauchen dürfen als vorher. Zuletzt war aus Unternehmenskreisen bekanntgeworden, dass die Verbrauchswerte teilweise höher waren. „Es steht Spitz auf Knopf“, hatte ein Insider gesagt.

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