Finanzen

Foxconn kauft Sharp mit hohem Preisnachlass

Der taiwanesische Foxconn-Konzern übernimmt den japanischen Konkurrenten Sharp. Die Vereinbarung wäre im Februar fast gescheitert, weil in den Bilanzen von Sharp ein weit höherer Fehlbetrag entdeckt wurde, als bislang angenommen.
30.03.2016 12:35
Lesezeit: 1 min

Nach zähen Verhandlungen übernimmt der taiwanesische Elektronikkonzern Foxconn nun doch den japanischen Konkurrenten Sharp. Die Taiwaner zahlen umgerechnet gut drei Milliarden Euro für zwei Drittel an dem angeschlagenen Traditionsunternehmen und damit 800 Millionen Euro weniger als ursprünglich geplant, wie beide Seiten am Mittwoch mitteilten. Es ist der größte Zukauf eines ausländischen Konzerns in der sonst sehr isolierten japanischen Technologiebranche und bereits die dritte Geldspritze für Sharp innerhalb von vier Jahren. Für das 100 Jahre alte Unternehmen, das mit der Produktion von Gürtelschnallen anfing und den Druckbleistift erfand, endet damit die Unabhängigkeit.

Sharp geriet wegen der starken Konkurrenz aus China und Südkorea in Schieflage. Ursprünglich sollte die Rettung durch Foxconn bereits Ende Februar über die Bühne gehen. In letzter Minute wurde jedoch bekannt, dass Sharps Fehlbetrag im Geschäftsjahr bis Ende März mit rund 1,3 Milliarden Euro weit höher ausfallen wird als zunächst veranschlagt. Daraufhin war Foxconn, früher unter dem Namen Hon Hai Precision bekannt, nicht mehr bereit, den vereinbarten Kaufpreis zu zahlen.

Foxconn könnte durch den Zukauf von Sharp seine Position als wichtigster Apple-Zulieferer ausbauen und sich gleichzeitig für den Konkurrenzkampf mit dem südkoreanischen Rivalen Samsung rüsten. Dabei geht es vor allem um die neuartigen Oled-Displays der Japaner. Sharp soll ab 2018 mit der Massenproduktion der technologisch fortschrittlichen Bildschirme beginnen.

 

 

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hitzestress am Arbeitsplatz: Mehr Krankmeldungen bei Extremtemperaturen
02.07.2025

Extreme Sommerhitze belastet nicht nur das Wohlbefinden, sondern wirkt sich zunehmend auf die Arbeitsfähigkeit aus. Bei Hitzewellen...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...