Politik

Italien beschließt Banken-Rettung in Krisen-Sitzung

Lesezeit: 1 min
06.04.2016 20:52
Die Notlage der italienischen Banken scheint erheblich zu sein: Beide Kammern des Parlaments segneten am Mittwoch in einer Krisen-Sitzung die Gründung eines Staatsfonds für faule Kredite ab. Der Widerstand gegen Renzi hielt sich in Grenzen. In Neapel gab es dagegen schwere Ausschreitungen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Italien  

Italiens Regierung hat eine Vertrauensabstimmung über ein Dekret zur Banken-Rettung überstanden. Der Senat kam dazu kurzfristig am späten Mittwochnachmittag zusammen. Im Oberhaus stimmten 171 Abgeordnete für die Pläne, 105 dagegen. Die Ministerin für die Beziehungen zum Parlament, Maria Elena Boschi, hatte die Abstimmung durchgesetzt, um eine Entscheidung zu forcieren. Es geht um Staatsgarantien für Banken, die unter der Last fauler Kredite zusammenbrechen könnten. Die Abgeordnetenkammer hat das Dekret bereits verabschiedet. Ministerpräsident Matteo Renzi verfügt im Senat nur über eine dünne Mehrheit.

Der Plan sieht vor, dass die Banken ihre faulen Kredite in neue Finanzprodukte bündeln und dann verkaufen können. Am Dienstag wurde bekannt, dass die Regierung einen Fonds plant, der den Geldhäusern die faulen Kredite abkaufen soll. Das Dekret sieht außerdem die Bildung einer Holdinggesellschaft zur Zusammenführung der 371 kleinen Kreditgenossenschaften vor.

In Neapel kam es bei schweren Ausschreitungen gegen Renzi zu Zusammenstößen zwischen der Polizei und Demonstranten. Renzi besuchte im Lauf des Tages das ehemalige Stahlwerk Bagnoli, wo er einem Umweltkommittee vorsitzt. Die Polizei ging mit Schlagstöcken und Tränengas vor, der Aufenthaltsort Renzis war mit den schärfsten Sicherheitsvorkehrungen abgeriegelt worden.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Flüchtlingswellen und Wirtschaftskrisen: Was ein Zerfall der Levante für Deutschland bedeuten würde
24.11.2024

Die Levante könnte sich zur Achillesferse Europas entwickeln, wenn sich der schwelende Konflikt zwischen Israel und Iran zu einem...

DWN
Panorama
Panorama Alarmierende Umfrage: Kriege und Klimakrise belasten Schüler in Deutschland
24.11.2024

Eine neue Umfrage zeigt: Viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland sind von Sorgen geplagt. Kriege, Klimakrise und Leistungsdruck...

DWN
Politik
Politik Nato-Generalsekretär trifft sich in Florida mit Trump
24.11.2024

Die zweite Amtszeit von Donald Trump wird in der Nato von vielen Alliierten mit Sorge gesehen. Schon vor dem Machtwechsel reist der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Leerstand in Innenstädten: Decathlon setzt auf Expansion gegen die Krise
24.11.2024

Leerstand prägt deutsche Innenstädte. Doch Decathlon sieht Chancen: Bis 2027 sollen mehr als 60 neue Filialen entstehen – viele davon...

DWN
Finanzen
Finanzen DWN-Sonntagskolumne: The Rational Investor - warum Emotionen bei der Geldanlage schaden
24.11.2024

Als ich gehört habe, dass in einer Umfrage des ZDF vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 über 70 Prozent der Deutschen...

DWN
Politik
Politik Christian Lindners Vorwurf lautet: SPD strebt "Zerstörung" der Liberalen an
24.11.2024

Seit dem Bruch der Ampel-Koalition herrscht ein scharfer Ton zwischen SPD und FDP. Nun legt der entlassene Finanzminister nach. Die SPD...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW hält an Werksschließungen fest - Sparansage auch bei Bosch
24.11.2024

Im Streit um Einsparungen bei VW bleibt das Unternehmen hart: Die Kapazitäten sollen schnell runter. Die IG Metall reagiert in der...

DWN
Panorama
Panorama Sammelkarten als Wertanlage: Das Geschäft mit begehrten Karten
24.11.2024

Sammelkarten sind weit mehr als nur ein Zeitvertreib. Besonders seltene Karten erzielen zum Teil Rekordpreise. Was steckt hinter diesem...