Unternehmen

Alibaba kauft Mehrheit an Rocket-Startup Lazada

Lesezeit: 1 min
12.04.2016 11:50
Der chinesische Internet-Riese Alibaba übernimmt die Kontrolle beim Online-Händler Lazada. Das Unternehmen aus der Berliner Start-up-Fabrik Rocket Internet ist in Südostasien aktiv. Alibaba kauft Anteile im Wert von insgesamt einer Milliarde US-Dollar.
Alibaba kauft Mehrheit an Rocket-Startup Lazada

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Internet  
China  

Chinas größter Internethändler Alibaba übernimmt die Mehrheit am kleineren Konkurrenten Lazada, einer Gründung von Rocket Internet. Die Chinesen überweisen 137 Millionen Dollar an die Berliner Startup-Schmiede und nehmen bei Lazada eine Kapitalerhöhung über 500 Millionen Dollar vor, wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten. Der Rocket-Anteil sinkt durch den Verkauf und die Verwässerung auf 8,8 Prozent von zuletzt 22,8 Prozent.

Insgesamt übernimmt der E-Commerce-Riese Lazada-Anteile im Wert von einer Milliarde US-Dollar. Die Hälfte davon sind neu ausgegebene Anteile, den Rest kauft Alibaba bestehenden Investoren ab. Auch die britische Supermarktkette Tesco und der schwedische Investor Kinnevik verkaufen Anteile an der vor allem in Südostasien tätigen Online-Plattform und erhalten dafür 129 Millionen Dollar.

Rocket hatte Lazada 2011 als eine Art Amazon -Klon in Singapur gegründet. Auch Kinnevik, Tesco oder Tengelmann Ventures haben über 700 Millionen Dollar investiert. Die neue Bewertung von 1,5 Milliarden US-Dollar bedeutet rund eine Verdopplung des investierten Kapitals. Das Startup ist zudem in den Schwellenländern Malaysia, Indonesien, Philippinen, Thailand und Vietnam aktiv. Alibaba expandiert durch den Zukauf in neue Märkte.

„Wir werden die Verkaufseinnahmen ins Wachstum bestehender sowie neuer Unternehmen stecken. Das erhöht unsere Flexibilität“, sagte Rocket-Finanzchef Peter Kimpel. An der Börse wurde die Nachricht gut aufgenommen. Der Kaufpreis sei gut für Rocket, urteilten die Analysten von Berenberg. Die im Entry Standard notierte Rocket-Aktie stieg in einem negativen Marktumfeld rund zwei Prozent auf 26,20 Euro. Damit lag das Papier allerdings noch deutlich unter dem Ausgabepreis von 42,50 Euro.

Rocket gibt am Donnerstag Einblick ins Geschäftsjahr 2015. Derzeit ist der Investor unter anderem am Kochbox-Anbieter HelloFresh, den Möbelhändlern Home24 und Westwing sowie dem Modeanbieter Dafiti beteiligt. Bisher schreiben alle Startups Verluste. Firmenchef Oliver Samwer hat allerdings versichert, der Tiefpunkt sei im vergangenen Jahr erreicht worden. Mit Verkäufen und der Reduzierung von Beteiligungen will Rocket auch seine Kapitalbasis stärken und erreichen, dass trotz der anhaltenden Verluste keine weiteren Kapitalmaßnahmen nötig sind.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...