Politik

IWF: Griechenlands Schulden sind in hohem Maße untragbar

Lesezeit: 1 min
13.04.2016 02:31
Der IWF hält die Schulden Griechenlands für in hohem Maß untragbar. Der IWF fordert harte Einschnitte bei den Renten und von der EU den Verzicht auf Teile ihrer Forderungen. Deutschland lehnt noch einen von allen Experten für unausweichlich angesehenen Schuldenschnitt ab.
IWF: Griechenlands Schulden sind in hohem Maße untragbar

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Internationale Währungsfonds (IWF) stuft Griechenlands Schulden als „in hohem Maße untragbar“ ein. Neben den Reformen müssten die europäischen Partner dem Land seine Verbindlichkeiten in einem wesentlichen Umfang erlassen, fordert der IWF in einem Entwurf, über den Reuters berichtet. Dieser entstand im Rahmen der laufenden Überprüfung der griechischen Entwicklung durch IWF, Europäische Zentralbank und EU-Kommission. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat bereits erklärt, momentan keine Notwendigkeit für Schuldenerleichterungen zu sehen.

Griechenland kämpft weiterhin mit einer hohen Arbeitslosigkeit, die zuletzt im Januar auf 24,4 Prozent anzog. Damit das Land wirtschaftlich wieder auf die Beine kommt, empfiehlt der IWF Veränderungen beim Steuersystem sowie die Umsetzung der Rentenreform. Demnach sollen unter anderem die Unterstützungen für arme Pensionäre auslaufen, Renten neu berechnet und staatliche Altersbezüge von 345 Euro monatlich nach 15 Beitragsjahren eingeführt werden.

Die griechische Regierung will in der kommenden Woche ihre Gesetzesvorlagen für eine Renten- und Steuerreform dem Parlament vorlegen. Deren Bewertung gilt als entscheidend für eine positive Beurteilung durch IWF, EZB und EU-Kommission der Reformfortschritte. Davon wiederum hängt ab, ob dem Land weiteres Geld aus dem 86 Milliarden Euro umfassenden Kreditrahmen ausgezahlt wird. Schäuble hält eine Einigung bis Ende April für machbar. Athen muss im Juli 3,5 Milliarden Euro an den IWF und die EU zurückzahlen und muss zudem bisher unbezahlte Rechnungen begleichen.

Der IWF geht in dem Entwurf davon aus, dass die griechische Wirtschaft auf lange Sicht jährlich um 1,25 Prozent wachsen kann. Dies ist weniger als zuletzt angenommen und laut IWF „ambitioniert, jedoch realistisch“.

 

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die Ampel auf Rot: Warum die deutsche Wirtschaft abwandert
08.05.2024

Der Frust des deutschen Mittelstands ist gewaltig. Immer mehr Unternehmer denken über Verlagerung ihrer Produktionsbetriebe nach. Nach...

DWN
Finanzen
Finanzen KfW: Deutlich weniger Förder-Kredite, aber mehr Gewinn zum Jahresauftakt
08.05.2024

Nach mehreren Krisenjahren hat sich das Kreditgeschäft der staatlichen Förderbank wieder normalisiert. Gleichwohl verdient die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen weiter dramatisch an - Zukunftsaussichten bleiben düster
08.05.2024

Im April verzeichnete Deutschland erneut einen starken Anstieg der Firmeninsolvenzen - ein bedenklicher Trend, der bereits seit 10 Monaten...

DWN
Technologie
Technologie Abzocke an der Ladesäule? E-Auto laden unterwegs teurer als Benzin E10
08.05.2024

Die Begeisterung für Stromer hat in Deutschland schon arg gelitten. Die Ampel gewährt keine Zuschüsse mehr bei der Anschaffung - und nun...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW mit Gewinnrückgang - Konzernchef Zipse bleibt extrem optimistisch
08.05.2024

Der Autobauer BMW musste im ersten Quartal trotz des florierenden Luxussegments Gewinneinbußen verbuchen. Konzernchef Oliver Zipse bleibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Siemens Energy beendet Misere und startet Sanierungsplan für Windkraftsparte Gamesa
08.05.2024

Beim kriselnden Energietechnikkonzern Siemens Energy scheint sich der Wind zu drehen. Nach einem guten zweiten Quartal mit schwarzen Zahlen...

DWN
Finanzen
Finanzen Anlagevermögen in Deutschland 2023 um 10 Prozent gewachsen
08.05.2024

Deutsche Kapitalanleger sind trotz schwacher Weltkonjunktur reicher geworden. Eine erfreuliche Nachricht für die Vermögensverwalter, die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
08.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...