Politik

Internationale Söldner erklären in Syrien den „Beginn der Schlacht“

Die internationalen Söldner, ausländischen Kämpfer und islamistischen Terror-Milizen wollen in Syrien eine Großoffensive starten. Die USA haben für den Fall des Bruchs der Waffenruhe angekündigt, den Milizen Raketen liefern zu wollen. Die Entwicklung ist für die an der Seite der syrischen Regierung kämpfenden Russen nicht ungefährlich.
18.04.2016 11:29
Lesezeit: 1 min

Die von Saudi-Arabien und den Golf-Staaten in Stellung gebrachten Truppen erklärten: "Nach der Zunahme der Verstöße durch Regierungskräfte, darunter die gezielte Vertreibung von Menschen und die anhaltende Bombardierung von Wohnvierteln, erklären wir in Reaktion den Beginn der Schlacht", schrieben zehn Rebellengruppen in einer Erklärung am Montag laut. Die syrische Armee hatte mit russischer Unterstützung der vergangenen Woche mit der Befreiung von Aleppo begonnen.

Im Syrien-Konflikt war im Februar unter Vermittlung Russlands und der USA erstmals seit Beginn des von zahlreichen Nationen betriebenen Kriegs eine landesweite Waffenruhe zwischen Regierungstruppen und den Söldner-Milizen ausgehandelt worden. Die Feuerpause galt nicht für die Terror-Milizen Islamischer Staat (IS) oder die islamistische Al-Nusra-Front.

Die Erklärung von Montag wurde von den mächtigen islamistischen Milizen Dschaisch al-Islam und Ahrar al-Scham unterzeichnet, die besonders einflussreich in der Region Ost-Ghuta und in Aleppo sind. Dschaisch al-Islam wird von Mohammed Allusch geführt, der bei den Friedensgesprächen in Genf der Chefunterhändler der Opposition ist. Die Gruppen werden von Saudi-Arabien finanziert. Das islamistische Königreich hat auch eine eigene "Opposition" für Syrien eingerichtet, die von Allusch unter dem bombastischen Namen "Hohes Verhandlungskommittee"geführt wird. Dieser forderte am Sonntag erneute Angriffe auf die Armee. "Vertraut nicht dem Regime und wartet nicht auf sein Mitleid", schrieb Allusch auf Twitter. "Schlagt sie in den Nacken. Schlagt sie überall."

Zahlreiche diese Gruppen kämpfen auch mit US-Waffen. Syrien hatte erst vor wenigen Tagen einen US-Söldner aus der Gefangenschaft freigegeben. Die amerikanische UN-Botschafterin Samantha Power hatte bereits vor Tagen angekündigt, nicht an den Waffenstillstand zu glauben. Für den Fall des Scheiterns der Waffenruhe plant die CIA die Ausrüstung der Söldner mit schwerem Kriegsgerät - vor allem mit Boden-Luft-Raketen. Diese können zu einer ernsthaften Bedrohung für die syrische und die russische Luftwaffe werden.

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