Japans Zentralbankchef Haruhiko Kuroda hat höhere Strafzinsen in Aussicht gestellt, wie Reuters berichtet. Die Bank of Japan (BOJ) könnte „technisch und theoretisch“ die Zinsen mindestens auf minus 0,4 Prozent von derzeit minus 0,1 Prozent senken, sagte er in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit dem Wall Street Journal. Zudem zeigte sich Kuroda besorgt über die Folgen des starken Yen für die Verbraucherpreise. „Wenn die übermäßige Aufwertung weitergeht, könnte sich das nicht nur auf die aktuelle Inflation auswirken.“
Dies könnte auch Einfluss auf den Trend der Teuerung und auf die Inflationserwartungen von Unternehmen und Verbrauchern haben. Zudem bekräftigte Kuroda, dass die Notenbank nicht zögern werde, die Geldpolitik weiter zu lockern, um die Inflation auf die Zielmarke von zwei Prozent zu hieven. Die japanische Regierung versucht seit Jahren, die stagnierende Wirtschaft anzufachen und die Inflation zu erhöhen.
Im Kampf gegen eine drohende Rezession hat die BOJ zuletzt wiederholt signalisiert, dass sie die Geldschleusen notfalls noch weiter öffnen werde. Dies könne geschehen über eine Ausweitung der Wertpapierkäufe oder über schärfere Strafzinsen für Geschäftsbanken. Derzeit prüft die Zentralbank die Wirkung der erst im Januar beschlossenen negativen Einlagezinsen. Die Finanzinstitute müssen auf einige ihrer bei der Zentralbank geparkten Reserven eine Zwangsgebühr von 0,1 Prozent zahlen. Das Kalkül dahinter: Banken sollen mehr Kredite vergeben und weniger Geld horten.
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