Gemischtes

Mitsubishi gibt Manipulationen bei Abgastests zu

Lesezeit: 1 min
20.04.2016 11:55
Der japanische Autobauer Mitsubishi hat eingeräumt, Abgastests manipuliert zu haben. Zur Aufklärung des Sachverhalts werde eine Kommission eingerichtet. Die von Mitsubishi angewandte Testmethode entsprach zudem nicht den japanischen Gesetzen.
Mitsubishi gibt Manipulationen bei Abgastests zu

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach dem Volkswagen-Skandal werfen erneut Abgastest-Manipulationen einen Schatten auf die internationale Autobranche: Auch beim japanischen Konzern Mitsubishi wurde getrickst, wie AFP berichtet. Es seien Abgastests manipuliert worden, „um bessere Verbrauchsangaben zu erzielen“, räumte Konzernpräsident Tetsuro Aikawa am Mittwoch ein. Betroffen seien mindestens 625.000 Autos, darunter auch solche, die Mitsubishi für den Konkurrenten Nissan baute. Aikawa entschuldigte sich.

Bei den betroffenen Autos handelt es sich laut Mitsubishi um verschiedene in Japan verkaufte Kleinstwagen. Produktion und Verkauf dieser Modelle werde nun gestoppt. Ob auch ins Ausland verkaufte Autos betroffen sind, werde geprüft. Für das gesamte Thema werde eine Untersuchungskommission eingesetzt, die ausschließlich aus externen Experten bestehen werde.

Nach Angaben von Mitsubishi waren die Unstimmigkeiten zuerst Nissan aufgefallen. Dort seien „Diskrepanzen“ entdeckt worden zwischen offiziellen Daten und Messergebnissen. Nissan habe Mitsubishi dann aufgefordert, die Werte zu überprüfen, erklärte der Konzern. Präsident Aikawa räumte auf einer Pressekonferenz im japanischen Verkehrsministerium zugleich ein, dass die von Mitsubishi angewandte Testmethode nicht den japanischen Gesetzen entsprach.

„Wir drücken unseren Kunden und anderen Betroffenen unser tiefstes Bedauern aus“, sagte Aikawa. Mitsubishi hatte die Pressekonferenz nach Medienberichten über Unregelmäßigkeiten bei Abgastests kurzfristig einberufen. Die Berichte ließen am Mittwoch den Börsenkurs des Unternehmens abstürzen; bei Handelsschluss in Tokio lag die Aktie gut 15 Prozent im Minus.

Die Autoindustrie weltweit steht in Bezug auf Abgaswerte unter verschärfter Beobachtung, seit im Herbst 2015 der Manipulationsskandal bei Volkswagen bekannt wurde. Der Wolfsburger Konzern hatte zugeben müssen, bei rund elf Millionen Fahrzeugen weltweit eine verbotene Software eingebaut zu haben. Sie sorgt dafür, dass bei Tests der Abgasausstoß niedriger angezeigt wird, als er beim normalen Fahren auf der Straße ist.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands hohe Öl-Exporte riskieren Streit mit OPEC
07.06.2023

Russland hat eigentlich eine Drosselung seiner Rohöl-Förderung angekündigt. Doch die Exporte auf dem Seeweg sind weiter stark. Nun...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitaler Euro: Rechtsrahmen steht noch in diesem Monat
07.06.2023

Die Einführung eines digitalen Euro nimmt immer mehr an Fahrt auf. Dabei will die Europäische Kommission noch in diesem Monat Vorschläge...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission geht gegen neues polnisches Gesetz vor
07.06.2023

Der Ton aus Brüssel nach Warschau wird schärfer. Die EU-Kommission will nun gegen ein neues Gesetz in Polen vorgehen.

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Vorstand: Europa hat bei Digitalgeld-Projekt die Nase vorn
07.06.2023

Laut Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling hat Europa bei der Einführung einer digitalen Währung einen Vorsprung vor China und den USA....

DWN
Politik
Politik Dublin-Abkommen vor dem Aus: EU plant verschärfte Regeln für Asylbewerber
07.06.2023

Am Donnerstag sollen die EU-Innenminister in der Frage der strittigen Reform des EU-Asylsystems zusammenkommen. Noch kurz vor den...

DWN
Politik
Politik „Air Defender 2023“: Nato startet größtes Luft-Manöver seiner Geschichte
07.06.2023

Das westliche Militärbündnis startet das größte Luftmanöver seiner Geschichte. Deutschland fällt dabei eine Schlüsselrolle zu.

DWN
Politik
Politik ARD-Chef Gniffke: „Wir werden für eine Erhöhung der Rundfunkbeiträge kämpfen“
06.06.2023

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk will den Beitrag ab 2024 erhöhen – trotz Gesamteinnahmen von über 8 Milliarden Euro im Jahr....

DWN
Immobilien
Immobilien US-Banken verkaufen eilig Gewerbeimmobilien-Kredite
06.06.2023

Auch wenn Kreditnehmer ihre Rückzahlungen pünktlich geleistet haben, wollen große US-Banken Hunderte von Millionen Dollar an...