Politik

BBC spekuliert über Abschuss von MH17 durch die Ukraine

Eine Dokumentation der BBC hält es für denkbar, dass die MH17 von ukrainischen Kampfjets abgeschossen wurde. Es ist das erste Mal, dass ein westlicher Sender die bisher nur von Russland vertretene These aufgreift.
26.04.2016 00:46
Lesezeit: 2 min

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Die BBC wird am 3. Mai eine Dokumentation ausstrahlen, die angeblich die Ukraine für den Abschuss der MH17 verantwortlich macht. Für die Produktion der Dokumentation „Conspiracy Files: Who Shot Down MH17?“ wurden zahlreiche Zeugen befragt und Videos und Dokumente ausgewertet. Es soll nach Informationen des britischen Senders sehr vieles dafür sprechen, dass die MH17 von einem ukrainischen Militärflugzeug vorsätzlich abgeschossen wurde. So soll die Augenzeugin Natascha Beronina den Abschuss vom Boden aus beobachtet haben.

The Daily Mirror zitiert Beronina: „Es war Sommer, Erntezeit. Plötzlich hörten wir einen Knall. Zuerst sahen wir schwarzen Rauch und dann zwei Flugzeuge, so klein wie Spielzeug (…). Ein Flugzeug flog geradeaus und das andere drehte in dem Moment um, als der Knall zu hören war. Es flog zurück in die Richtung, aus der es gekommen war.“

Der deutsche Journalist Billy Six hat bei der Produktion der Dokumentation mitgewirkt und dafür sieben Zeugen befragt, die alle kurz vor dem Abschuss einen ukrainischen Kampfjet beobachtet haben sollen. „Einer der Augenzeugen berichtete mir, wie er einen Raketenabschuss gesehen hat. Es war ein dünner Streifen im Himmel zu sehen. Dann hörte er einen lauten Knall“, zitiert der Sunday Express Six.

Der deutsche Reporter ist der Ansicht, dass die MH17 von zwei Jets angegriffen wurde. Zunächst soll ein Jet in das Cockpit geschossen haben. Anschließend habe der zweite Jet eine Luft-Luft-Rakete auf die MH17 abgefeuert.

Doch am Montag sagte die BBC der Zeitung The Telegraph: „Experten berichten im Programm, dass der Abschuss der MH17 durch einen ukrainischen Kampfjet unwahrscheinlich sei, weil diese Jets nicht in derartigen Höhen fliegen können. Der unparteiische Dokumentarfilm nimmt eine Balance zwischen den konkurrierenden Theorien in der Berichterstattung vor, um eine ausgewogene Sicht zu bekommen. Dies beinhaltet die Beweise für und gegen die Beteiligung Russlands, der Ukraine und der CIA.“

So behauptet beispielsweise der Mitarbeiter des russischen „Bundes-Informationszentrums für Analysen und Sicherheit“, Sergej Sokolow, in dem Dokumentarfilm, die CIA habe zwei Bomben an Bord der MH17 platziert, um diese dann hochgehen zu lassen. „Die Bomben müssen in den Niederlanden an Bord gebracht worden sein. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht (…). Der Terrorakt ist dazu erdacht worden, um die Sanktionen gegen Russland intensivieren zu können. Zweitens, um der Welt zu zeigen, was für barbarisches Land Russland sei. Und drittens, um die Präsenz der Nato in Europa, im Spezifischen in der Ukraine, verstärken zu können“, zitiert The Sunday Express Sokolow.

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