Politik

Niedriger Ölpreis verhagelt BASF das Ergebnis

Die anhaltend niedrigen Öl- und Gaspreise haben die Bilanz des Chemieriesen BASF gedrückt. Auch das Geschäft mit Chemikalien entwickelte sich zuletzt schlechter. Der Betriebsgewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen sank im ersten Quartal um acht Prozent.
29.04.2016 09:20
Lesezeit: 1 min

Der Chemieriese BASF kämpft mit dem niedrigem Ölpreis und einem schwachen Geschäft mit Basischemikalien. Der Betriebsgewinn (Ebit) vor Sondereinflüssen sank im ersten Quartal um acht Prozent auf 1,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag im Vorfeld der Hauptversammlung in Mannheim mitteilte. Analysten hatten einen stärkeren Rückgang auf 1,7 Milliarden Euro befürchtet, so Reuters. Unter dem Strich blieben 1,4 Milliarden Euro, ein Plus von 18 Prozent. Das hatten die Ludwigshafener einer günstigeren Steuerquote zu verdanken. Der Umsatz brach jedoch um 29 Prozent auf 14,2 Milliarden ein.

Vorstandschef Kurt Bock bekräftigte die Prognose für das Gesamtjahr. Für 2016 rechnet BASF mit einem Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen leicht unter Vorjahresniveau – darunter versteht der Vorstand ein Minus von bis zu zehn Prozent. Der Umsatz wird wegen der Trennung vom Gashandelsgeschäft deutlich zurückgehen. „Dies ist im derzeitigen volatilen und herausfordernden Umfeld ein anspruchsvolles Ziel und insbesondere von der Entwicklung des Ölpreises abhängig“ , sagte Bock. 2016 werde kein einfaches Jahr für BASF.

Einen drastischen Ergebnisrückgang mussten die Pfälzer in ihrem Öl- und Gasgeschäft mit der Tochter Wintershall verkraften. Im ersten Quartal lag das bereinigte Ergebnis nur noch bei 66 Millionen Euro nachdem vor Jahresfrist noch 437 Millionen Euro erzielt wurden. Neben den gesunkenen Öl- und Gaspreisen machte sich auch die Trennung vom Gashandels- und Gasspeichergeschäft bemerkbar, das in einem Milliarden-Tauschgeschäft an die russische Gazprom ging. Wegen rückläufiger Preise ging es auch im Geschäft mit Basischemikalien und Zwischenprodukten wie Lösemittel und Weichmacher kräftig abwärts mit einem Ergebnisrückgang von 36 Prozent. Dagegen konnte BASF in den übrigen Geschäftssegmenten das Ergebnis unter anderem dank gestiegener Absätze und verringerter Kosten leicht steigern.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Frühere AfD-Chefin: Frauke Petry kündigt Gründung neuer Partei an - Alternative für die FDP?
11.05.2025

Die frühere Vorsitzende der AfD will vom kommenden Jahr an mit einer neuen Partei bei Wahlen antreten. Ziel der Partei soll sein, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
11.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...