Politik

Atomkraft: Niederlande und Belgien geben Jod-Tabletten aus

Lesezeit: 1 min
30.04.2016 00:30
Nach Belgien weiten nun auch die Niederlande die Versorgung ihrer Bevölkerung mit Jod-Tabletten aus. Die Tabletten sollen im Fall eines Atomunfalls gegen die Verstrahlung helfen. Die Wirkung ist jedoch umstritten.
Atomkraft: Niederlande und Belgien geben Jod-Tabletten aus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Niederlande haben 15 Millionen Jodtabletten geordert,  die für den Fall eines Atomunfalls an die Bevölkerung verteilt werden sollen.  Alle Kinder und Jugendliche im Land sollten neuen Richtlinien zufolge  Tabletten bekommen, teilte am Freitag eine Sprecherin des  Gesundheitsministeriums mit. Zudem sollten alle schwangere Frauen versorgt  werden, die im Umkreis von hundert Kilometer um Atomanlagen leben.

Die Jodtabletten sollen im Falle eines Atomunfalls die Schilddrüse vor

radioaktiver Verstrahlung schützen, berichtet die AFP. Bisher hatten in den Niederlanden alle Menschen bis zum Alter von 40 Jahren ein Anrecht auf kostenlose Versorgung,  wenn sie weniger als 20 Kilometer von einem Atomkraftwerk entfernt wohnen. Nun  wird die Verteilung auf alle Minderjährigen im Land sowie Schwangere im  Umkreis von hundert Kilometern ausgeweitet.

Die Niederlande haben ein Atomkraftwerk in Borssele im Westen des Landes.  Allerdings sind auch das deutsche Kernkraftwerk Emsland und die beiden  belgischen Zentralen Tihange und Doel nicht weit von der Grenze entfernt. Am  Donnerstag hatte bereits Belgien angekündigt, alle seine rund elf Millionen  Einwohner kostenlos mit Jodtabletten versorgen zu wollen.

Die Wirkung der Jodtabletten im Ernstfall ist umstritten. So erklärte die  Umweltorganisation Greenpeace: "Jodtabletten schützen etwa so gut vor einem

Reaktorunfall wie ein Cocktailschirmchen vor einem Wolkenbruch."

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Faeser: „Müssen das Europa der offenen Grenzen retten“
08.06.2023

Vor dem Treffen der EU-Innenminister hat sich Nancy Faeser (SPD) für eine Reform des Asylsystems stark gemacht. Grüne und Linke warnen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands hohe Öl-Exporte riskieren Streit mit OPEC
07.06.2023

Russland hat eigentlich eine Drosselung seiner Rohöl-Förderung angekündigt. Doch die Exporte auf dem Seeweg sind weiter stark. Nun...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitaler Euro: Rechtsrahmen steht noch in diesem Monat
07.06.2023

Die Einführung eines digitalen Euro nimmt immer mehr an Fahrt auf. Dabei will die Europäische Kommission noch in diesem Monat Vorschläge...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission geht gegen neues polnisches Gesetz vor
07.06.2023

Der Ton aus Brüssel nach Warschau wird schärfer. Die EU-Kommission will nun gegen ein neues Gesetz in Polen vorgehen.

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Vorstand: Europa hat bei Digitalgeld-Projekt die Nase vorn
07.06.2023

Laut Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling hat Europa bei der Einführung einer digitalen Währung einen Vorsprung vor China und den USA....

DWN
Politik
Politik Dublin-Abkommen vor dem Aus: EU plant verschärfte Regeln für Asylbewerber
07.06.2023

Am Donnerstag sollen die EU-Innenminister in der Frage der strittigen Reform des EU-Asylsystems zusammenkommen. Noch kurz vor den...

DWN
Politik
Politik „Air Defender 2023“: Nato startet größtes Luft-Manöver seiner Geschichte
07.06.2023

Das westliche Militärbündnis startet das größte Luftmanöver seiner Geschichte. Deutschland fällt dabei eine Schlüsselrolle zu.

DWN
Politik
Politik ARD-Chef Gniffke: „Wir werden für eine Erhöhung der Rundfunkbeiträge kämpfen“
06.06.2023

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk will den Beitrag ab 2024 erhöhen – trotz Gesamteinnahmen von über 8 Milliarden Euro im Jahr....