Politik

US-Richter lässt Zivilklagen gegen Facebook zu

Facebook sieht sich in den USA Zivilklagen wegen einer Funktion zur Gesichtserkennung gegenüber. Ein Richter in San Francisco ließ die Klagen von drei Nutzern aus dem US-Bundesstaat Illinois zu. Sie werfen dem sozialen Netzwerk vor, „heimlich und ohne Einverständnis“ ihre biometrische Gesichtsdaten gesammelt zu haben.
07.05.2016 01:34
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Forderungen der Kläger nach Schadenersatz von Facebook seien "plausibel", zitiert die APF den zuständigen Richter. Konkrete Summen nennt dieser aber nicht.

Im Mittelpunkt der Klage steht die im Jahr 2010 gestartete Gesichtserkennung auf Facebook, die beim Einstellen neuer Fotos Namen von darauf abgebildeten Freunden vorschlägt. Das Programm dahinter wertete bereits veröffentlichte Bilder aus und glich sie mit den neuen ab.

Nach massiven Protesten von Datenschützern schaltete Facebook diese Funktion

im Jahr 2012 wieder ab. Nach Auffassung der Kläger verstieß das soziale Netzwerk gegen ein Gesetz in Illinois zum Schutz von biometrischen Daten. Biometrische Erkennungsmerkmale des Gesichts seien gesammelt, gespeichert und letztlich ohne Erlaubnis für Markierungsvorschläge auf Fotos verwendet worden, argumentieren ihre Anwälte. Neben Facebook investieren auch andere Internetriesen wie Google in künstliche Intelligenz, um Nutzern zielgerichteter Angebote zu unterbreiten.

Trotz Masken bleibt man im Internet nicht mehr anonym. Die Facebook-Algorithmen sind inzwischen in der Lage, Personen auch ohne deren Gesicht zu identifizieren. Merkmale wie Haltung, Frisur oder Kleidung reichten dafür in über 80 Prozent der Fälle aus.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...