Politik

Sigmar Gabriel leitet geordneten Rückzug von der SPD-Spitze ein

Sigmar Gabriel leitet offenbar seinen geordneten Rückzug von der SPD-Spitze ein: Er klebe nicht an seinem Sessel und wünsche sich eine Kampfabstimmung um den Vorsitz. Solche Worte werden im politischen Jargon verwendet, wenn jemand seiner Demontage zuvor kommen will. Offenbar ist Gabriel das Schicksal des SPÖ-Chefs Faymann en warnendes Beispiel.
14.05.2016 15:56
Lesezeit: 1 min

+++Werbung+++

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

SPD-Chef Sigmar Gabriel will einen offenen Konkurrenzkampf um die Kanzlerkandidatur seiner Partei. "Es wäre hervorragend, wenn es im nächsten Jahr zwei oder drei Leute aus der Führungsspitze der SPD gäbe, die sagen: Ich traue mir das zu", sagte der intern unter Druck geratene Vizekanzler und Wirtschaftsminister dem "Spiegel" vom Samstag. Bei mehreren Anwärtern werde es vor der nächsten Bundestagswahl einen Mitgliederentscheid geben.

Gabriel sagte dem Nachrichtenmagazin, er klebe nicht an seinem Stuhl als Parteichef: "Wer sich selbst für unersetzbar hält oder – was noch schlimmer wäre – sein eigenes Selbstwertgefühl nur aus einem Amt bezieht, ist eigentlich schon deshalb nicht geeignet."

Angesichts schlechter Umfragewerte gestand er auch Fehler ein. So sei es der SPD in der Flüchtlingskrise nicht gelungen, "einen rationaleren Ton in die öffentliche und parteiinterne Debatte zu bekommen". Angesichts von Umfragen, die die SPD bei rund 20 Prozent sehen, sei es für seine Partei aus heutiger Perspektive "schwierig, den Kanzler zu stellen".

Angela Merkel hatte über ihre engsten Vertrauten am Samstag das Ende der großen Koalition angekündigt. Die CDU will nach der nächsten Wahl ein Bündnis mit den Grünen eingehen.

Am vergangenen Wochenende hatte "Focus"-Herausgeber Helmut Markwort in einer Talkrunde gesagt, Gabriel wolle zurücktreten. Dies war von der Partei als Unsinn zurückgewiesen worden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Waffenruhe zwischen Iran und Israel: Trump erklärt Nahost-Konflikt für beendet
24.06.2025

US-Präsident Trump verkündet Waffenruhe zwischen Iran und Israel. Nach schweren Angriffen könnte der Zwölftagekrieg beendet sein. Was...

DWN
Politik
Politik Nato-Gipfel: Den Haag wird zur Festung - Sorge vor digitaler Sabotage
24.06.2025

Die Niederlande erwarten die Staats- und Regierungschefs der Nato-Staaten – auch US-Präsident Donald Trump. Wegen der hochkarätigen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Sondervermögen Infrastruktur: Wo gehen die 500 Milliarden Euro hin?
24.06.2025

Deutschland hat Infrastrukturprobleme. Das geplante Sondervermögen Infrastruktur in Höhe von 500 Mrd. Euro soll in den nächsten zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Misserfolg bei Putins Wirtschaftsforum in St. Petersburg: Die marode Kriegswirtschaft interessiert kaum jemanden
23.06.2025

Das Wirtschaftsforum in St. Petersburg sollte Russlands wirtschaftliche Stärke demonstrieren. Stattdessen offenbarte es die dramatische...

DWN
Politik
Politik Zwangslizenzen: EU hebelt den Patentschutz im Namen der Sicherheit aus
23.06.2025

Die EU will künftig zentral über die Vergabe von Zwangslizenzen entscheiden – ein tiefer Eingriff in das Patentrecht, der die...

DWN
Technologie
Technologie Umfrage: Zwei Drittel für europäischen Atom-Schutzschirm
23.06.2025

Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen den Aufbau eines europäischen nuklearen Schutzschildes befürworten....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Internationale Anleger kehren der Wall Street den Rücken
23.06.2025

Ölpreise steigen, geopolitische Risiken nehmen zu – und Europas Aktienmärkte wirken plötzlich attraktiv. Während die US-Börsen ins...

DWN
Politik
Politik Personalmangel im öffentlichen Dienst - DGB fordert mehr Personal
23.06.2025

Milliardeninvestitionen sollen in Deutschland die Konjunktur ankurbeln. Doch Personalmangel in Behörden könnte den ehrgeizigen Plänen...