Die Investmentbanken haben den japanischen Exportmarkt für sich entdeckt. Goldman Sachs kauft Anteile der landesweit marktführenden Elektro- und Maschinenindustrie sowie von Finanzunternehmen und Elektrizitätsproduzenten, sagte ein Sprecher der japanischen Investmentabteilung von Goldman Sachs einem Bericht von Bloomberg zufolge.
Die Investitionen wurden im Oktober gestartet in Erwartung von Neuwahlen und einem Regimewechsel, welches die Geldpolitik in dem Land vorantreibt. Der neue Regierungschef Shinzo Abe hatte verkünden lassen, den Geldhahn aufzudrehen und somit den Wert des Yen zu senken. Der Höhenflug der japanischen Währung schwächte bis dato den Export des Landes.
Goldman Sachs spekuliert nun auf den Fall des Yen und verspricht sich hohe Erträge durch die Beteiligung an einem gesundenden japanischen Export. Erste Erfolge zeichnen sich bereits ab. Der Aktienindex Nikkei stieg seit der Ankündigung Abes am 14. November um fast 20 Prozent. Der Goldman Sachs Japan Equity Fonds stieg um elf Prozent. Shareholder des Fonds sind überwiegend Export- und Finanzakteure.
Firmen wie Mazda oder Canon profitieren von einer sinkenden Währung, da sie einen hohen Anteil ihrer Produkte im Ausland verkaufen. Die Wettbewerbsfähigkeit steigt, sobald der Yen fällt. Investoren, die jetzt nicht in Japanische Unternehmen investieren, würden später Gefahr laufen, überhaupt noch Erträge zu erzielen, so ein Sprecher von Goldman Sachs. Mit hoher Wahrscheinlichkeit landet ein großer Teil der EZB-Kredite daher zunächst in Japan (mehr hier).
Die Steigerung der Wirtschaftsleistung durch die Notenpresse, wie dies von Abe geplant ist, birgt jedoch großes Potenzial für die Herausbildung einer weiteren Finanzblase (hier). Schon in einem halben Jahr kann die jetzt noch angestrebte Inflation des Yen Investoren wieder dazu veranlassen, ihr Geld aus dem japanischen Markt herauszunehmen, um rechtzeitig vor einem Crash noch Gewinne abschöpfen zu können.
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