Politik

Montenegro: Parlament stimmt für Nato-Beitritt

Lesezeit: 1 min
19.06.2016 01:15
Am Donnerstag hat das Parlament von Montenegro für einen Nato-Beitritt gestimmt. Russland hatte zuvor vor diesem Schritt gewarnt. Die Nato wolle die politische Landschaft in Europa zu Ungunsten Russlands verändern, so eine russische Sprecherin.
Montenegro: Parlament stimmt für Nato-Beitritt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Am Donnerstag hat das Parlament von Montenegro mit 48-Ja-Stimmen und 26-Nein-Stimmen für einen Nato-Beitritt des Balkan-Staats gestimmt. „Unsere Nachbarn werden einen weiteren Freund in der Allianz erhalten, die NATO einen zuverlässigen Befürworter ihrer Werte auf dem historisch instabilen Gebiet des Westbalkan“, zitiert der ORF die Nato aus einer Mitteilung.

An der Nato-Integration Montenegros sind vor allem die USA interessiert. Wenn Montenegro dem westlichen Militärbündnis beitritt, bleibt als Russlands Verbündeter in Europa nur noch Serbien über. Zuvor kritisierte Russland die Ambitionen der Nato, neue Mitglieder in Osteuropa und auf dem Balkan zu gewinnen, scharf: „Die jüngsten Versuche der Nato, die politische und militärische Landschaft in Europa zu verändern, insbesondere im Zusammenhang mit der ausgesprochenen Politik der Abschreckung gegenüber Russland, wird unweigerlich die Interessen Russlands beeinflussen und es zwingen, proportional zu reagieren (…) Aus dem kürzlich unterzeichneten Protokoll über Montenegros Anschluss an das Washingtoner Abkommen (Anm.d.Red. Nordatlantik-Vertrag über die Gründung der Nato) geht hervor, dass die Absicht vorliegt, den Beitritt Montenegros im größtmöglichem Umfang zu beschleunigen und ihn unumkehrbar zu machen “, zitiert die Tass Maria Zacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums.

Währenddessen wurde bekannt, dass der neue Nato-Vize der deutsche Diplomat Martin Erdmann werden könnte. Nach übereinstimmenden Informationen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel und der Deutschen Presse-Agentur hat die Bundesregierung den 61-Jährigen in das Rennen um den wichtigen Posten geschickt. Er soll im Herbst neu besetzt werden.

Erdmanns schärfste Konkurrenz im Kampf um den Top-Job ist nach dpa-Informationen die US-amerikanische Staatssekretärin für Rüstungskontrolle und internationale Sicherheit, Rose Gottemoeller. Die 63-Jährige hat den Vorteil, fließend russisch zu sprechen. Ein Nachteil für sie könnte jedoch sein, dass mit Alexander Vershbow bereits seit 2012 ein Amerikaner den Posten besetzt.

Erdmann ist derzeit deutscher Botschafter in der Türkei. Er arbeitete zuvor allerdings schon 15 Jahre in der Bündniszentrale in Brüssel - unter anderem als Ständiger Vertreter der Bundesrepublik und als beigeordneter Nato-Generalsekretär.

Die Entscheidung über die Besetzung der Stelle trifft offiziell Stoltenberg. Wenn die Wahl auf Erdmann fällt, würde erstmals in der Geschichte des Bündnisses ein Deutscher Vizegeneralsekretär werden.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OWZE-Prognose 2024: Minimales Wirtschaftswachstum für Deutschland erwartet
02.05.2024

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OWZE) geht von einem minimalen Wirtschaftswachstum für Deutschland...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutschland im Investitionstief: Rückgang setzt Wirtschaft unter Druck
02.05.2024

Deutschlands Attraktivität für ausländische Investitionen schwindet weiter: 2023 markiert den niedrigsten Stand seit 2013. Manche...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf die...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Technologie
Technologie Infineon vor herausforderndem Quartal: Augenmerk auf Zukunftsaussichten
02.05.2024

Der Chiphersteller Infineon sieht schwieriges Quartal voraus, mit moderaten Rückgängen und angespanntem Automobilmarkt. Wie geht es...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...