Politik

Kroatische Hooligans kündigen Spielabbruch in 30. Minute an

Kroatische Hooligans haben für das in wenigen Minuten beginnende Spiel gegen Spanien einen Spielabbruch in der 30. Minute angekündigt. Die Mitteilung kommt von derselben Gruppe, die bereits gegen Tschechien Feuerwerkskörper auf das Spielfeld geworfen hatte. Bis zur Pause ist es jedoch ruhig geblieben.
21.06.2016 20:47
Lesezeit: 1 min

Die ARD und die Schweizer Zeitung 20 Minuten berichten, dass eine Gruppe von Hooligans auf einer Website angekündigt hätten, durch Ausschreitungen einen Spielabbruch provozieren zu wollen. Sie planen ein Sturm auf das Spielfeld. Das sagte Nikola Kajkić, Präsident der nationalen Polizeivereinigung, der kroatischen Zeitung «24sata». Die Behörden in Frankreich seien informiert worden und auf Zwischenfälle vorbereitet.

Dieselbe Gruppe hatte bereits vor dem Spiel gegen Tschechien Zwischenfälle angekündigt - und zwar für die 85. Minute. Genauso kam es, das Spiel wurde um ein Haar abgebrochen, nachdem die Randalierer Feuerwerkskörper auf das Spielfeld geworfen hatten.

Doch der Ankündigung der kroatischen Hooligans folgten keine Taten - auch, weil die französische Polizei den Fanblock abgesichert hatte. Kroatien besiegte Spanien am Ende friedlich mit 2:1.

Zwischen einigen Fans und dem kroatischen Fußballverband wird ein erbitterter Kampf ausgetragen. Der Grund: Der Verband gilt aus ausgesprochen korrupt. Die Gewalttäter wollen einen Ausschluss Kroatiens von der EM erreichen, um die Verbandsführung zu stürzen.

Der kroatische Fußball-Verband hat unmittelbar vor dem EM-Spiel seiner Nationalmannschaft gegen Spanien in Bordeaux erneut die Fans aufgefordert, friedlich zu bleiben. «Sagen Sie NEIN zu Diskriminierung, Rassismus und Gewalt. Lassen Sie uns für Kroatien und für unsere Nationalmannschaft im Geiste von Fair Play, Respekt und Toleranz unterstützen», heißt es in einer Mtteilung vom Dienstag. «Lassen Sie uns auf die kroatischen Fans stolz sein!» Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hatte am Montag den Verband für die Ausschreitungen seiner gewalttätiger Anhänger mit einer nur sehr milden Strafe von 100.000 Euro belegt.

Die Disziplinarkommission der UEFA hatte eine Geldstrafe über 100 000 Euro und ein Verbot des Ticketverkaufs an bekannte Gewalttäter für die EM-Dauer auf Bewährung verhängt. Kroatische Fans hatten beim Vorrundenspiel gegen Tschechien (2:2) randaliert. Der Verband nannte die Partie gegen Titelverteidiger Spanien an diesem Dienstag (21.00 Uhr/ARD) eine «neue Herausforderung».

Nationaltrainer Ante Cacic hatte am Montag auf die Frage, ob er Befürchtungen habe, dass es erneut Ausschreitungen gebe, gesagt: «Ich bin nicht beunruhigt. Ich denke, dass die Polizei diesmal besser vorbereitet ist und es auch die Organisatoren sind, um die Dinge zu regeln.»

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...