Politik

Netzagentur: Strompreise werden im Jahr 2013 weiter steigen

Wegen der Energiewende werden die Strompreise im Neuen Jahr erneut steigen. Es ist allerdings in keiner Weise zu erkennen, in welcher Weise die Energiewende überhaupt funktionieren kann.
01.01.2013 23:33
Lesezeit: 1 min

Dank des bisher milden Winters rechnet die Bundesnetzagentur nicht mit einem Blackout in Deutschland. Allerdings kommen auf die Konsumenten im Neuen Jahr mit großer Wahrscheinlichkeit wieder Preiserhöhungen zu. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, sagte der Nachrichtenagentur dapd: „Die Netzentgelte werden auch in Zukunft noch weiter steigen. Es stehen ja erhebliche Investitionen in die Energiewende und konkret in den Netzausbau an. Diese müssen finanziert werden.“

Die „Energiewende“ entpuppt sich allerdings immer mehr als Kopfgeburt: EU-Kommissar Günther Oettinger sagte er Rheinischen Post, dass die Laufzeit der Kernkraftwerke verlängert werden müsse. Er rechnet damit, dass in Deutschland Atomkraftwerke noch mindestens 40 Jahre in Betrieb sein werden. Auch Arbeitgeber-Präsident Dieter Hundt forderte, die Laufzeiten zu verlängern.

Die hohen Strompreise in Deutschland sind vor allem auf die durch die Energiewende verursachte neue Steuer zurückzuführen. Etwa die Hälfte des Strompreises geht an den Staat, der die Milliarden dann an die Energiewirtschaft verteilt. Etwa 30 Milliarden Euro müssen die Bürger berappen, die Steigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt satte 12 Prozent.

Der Ausbau der Netze kommt indes kaum voran. In Osteuropa wird der deutsche Strom mittlerweile in Spitzenzeiten gekappt, weil die Windenergie nicht sinnvoll eingespeist werden kann. Was die geförderten Energierunternehmen mit dem Geld machen ist unklar; ebenso ist nicht bekannt, ob die Unternehmen Rechenschaft ablegen müssen und ob die Förderungen an tatsächlich erfolgreiche Leistungen zur Verbesserung der deutschen Stromversorgung gekoppelt sind.

Möglicherweise wird die Bundesregierung jedoch versuchen, eine erneute Strompreiserhöhung bis nach der Bundestagswahl aufzuschieben. Eine aktuelle Umfrage über das Befinden der Deutschen sagt nämlich: Alle sind im Grunde glücklich, nur die Stromrechnung ist zu hoch. In diesem Falle könnte die Politik im Interesse der Wiederwahl das Ohr ganz nah beim Volk haben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.