Auf dem Nato-Gipfel hat sich Kanzlerin Angela Merkel am Samstag mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan getroffen, berichtet die Hürriyet. Merkel setzte sich bei Erdogan dafür ein, dass auch Bundestagsabgeordnete die 240 Bundeswehrsoldaten auf der türkischen Luftwaffenbasis Incirlik besuchen dürfen. Denn dies hatte Ankara aufgrund der Armenier-Resolution des Bundestags verboten.
Doch Erdogan ging auf Merkels Vorschlag nicht ein und zeigte sich insgesamt desinteressiert an dem, was Merkel zu sagen hatte. „Die Meinungsverschiedenheiten sind ja durch so ein Gespräch nicht weg. Aber ich glaube es war wichtig, dass wir gesprochen haben“, zitiert die Deutsche Welle Merkel. Erdogan ließ das Treffen unkommentiert.
Problematisch für Merkel ist vor allem, dass die Nato den Einsatz von deutschen AWACS-Flugzeugen beschlossen hat. Diese müssten aber in der Türkei stationiert werden. Die Kanzlerin ist darauf angewiesen, eine Einigung mit Erdogan zu erzielen und gleichzeitig den Bundestag vom AWACS-Einsatz zu überzeugen. Denn es wird ein Mandat des Bundestags für den AWACS-Einsatz benötigt.