Politik

Britisches Parlament: Golf-Staaten finanzieren Terror-Miliz ISIS

Nach einem Bericht des britischen Unterhauses sollen Personen und Familien aus den Golf-Staaten die Terror-Miliz ISIS finanzieren. Die arabischen Königshäuser haben die Finanzierung offenkundig abgesegnet. Saudi-Arabien ist engster Verbündeter der USA und der EU im Nahen Osten.
13.07.2016 02:32
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Ein britischer Parlamentsbericht, der am Dienstag veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss, „historische Beweise“ für die Finanzierung der Terror-Miliz ISIS durch die arabischen Golfstaaten zu haben. Das britische Außenministerium berichtet, dass Personen und Familien, die in Verbindung zur königlichen Familie in Saudi-Arabien stehen, aktiv an der Finanzierung von ISIS beteiligt sein sollen. Der Auswärtige Ausschuss des britischen Parlaments fordert in einer abschließenden Bewertung der ISIS-Finanzen, dass „harte Fragen an enge Freunde“ gestellt werden müssten, wenn es darum geht nachzuprüfen, wie Spenden an ISIS im Irak und in Syrien geflossen sind. Allerdings unterstreicht das Außenministerium in London, dass die ISIS-Finanzierung nicht von Regierungen in der Region gefördert oder unterstützt wurde. Bei den Spendern in der Region handele es sich um Privatpersonen.

Allerdings soll offenbar auch der saudische Geheimdienst eine große Rolle bei der Expansion von ISIS gespielt haben. Prinz Bandar bin Sultan, Ex-Botschafter in Washington und ehemaliger Geheimdienstchef Saudi-Arabiens, soll nach Angaben von The Independent eine führende Rolle in der von „ISIS angeführten sunnitischen Rebellion“ gespielt haben. Zudem würden Spenden an ISIS aus Saudi-Arabien nicht spontan fließen. Ohne eine Absegnung durch das saudische Könighaus seien Spenden an die Terror-Miliz nicht möglich.

Unter dem Codenamen „Timber Sycamore“ gibt es seit Jahren eine enge geheimdienstliche Kooperation zwischen den USA und den Golf-Staaten, die im Frühjahr 2013 mit der massiven Bewaffnung von Islamisten-Söldnern im Syrien-Konflikt begonnen hatten, berichtet die New York Times. Während die Saudis das Geld bereitstellen, übernehmen die Amerikaner die militärische Ausbildung der Söldner.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wie wähle ich bei der Bundestagswahl? Deutschland verweigert wahlberechtigten Auslandsdeutschen ihre Stimme abzugeben
22.02.2025

Mehrere Auslandsdeutsche berichten, zu spät oder bislang noch gar keine Wahlunterlagen erhalten zu haben. Nun drohen die Stimmen dieser...

DWN
Politik
Politik Rente mit 63: Wer wirklich von der abschlagsfreien Rente profitiert
22.02.2025

Die abschlagsfreie Rente nach 45 Beitragsjahren ist für Menschen gedacht, die beruflich sehr stark belastet sind. Doch aktuelle DIW-Zahlen...

DWN
Politik
Politik Alternativen zu Trumps Appeasement-Politik gegenüber Russland
22.02.2025

US-Präsident Donald Trump sagt, er wolle der Ukraine Frieden bringen. Aber sein Ansatz kann nicht funktionieren, weil er das Problem der...

DWN
Panorama
Panorama Deutschland "kaputt": Münchaus düstere Prognose für die Wirtschaft
22.02.2025

Deutschland steckt in der Krise – und es gibt kaum Hoffnung auf Besserung. Der deutsch-britische Autor Wolfgang Münchau sieht das Land...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kündigung rechtssicher zustellen: So vermeiden Sie teure Fehler
22.02.2025

Wie Sie eine Kündigung korrekt übermitteln – von der persönlichen Übergabe bis zum Gerichtsvollzieher. Welche Methoden wirklich...

DWN
Panorama
Panorama Kaffee bald Luxus? Wie durch ein EU-Gesetz, Abholzung und das Wetter die Preise explodieren
22.02.2025

Der Preis für Kaffee ist an den Börsen in den letzten fünf Jahren um das Vierfache gestiegen. Die Ursachen für die Rekordpreise, die...

DWN
Technologie
Technologie Mobilfunk Bahn: Empfang unterwegs verbessert sich endlich
22.02.2025

Wer im Zug telefoniert oder surft, stößt oft auf Funklöcher und langsames Internet. Jetzt verbessert eine neue Technik die Verbindung...

DWN
Politik
Politik 630 Sitze, 29 Parteien, 4.506 Kandidaten: Zahlen zur Wahl
22.02.2025

Die Bundestagswahl 2025 bringt große Veränderungen mit sich: weniger Kandidaten, ein neues Wahlrecht und eine alternde Wählerschaft. Wer...