Finanzen

Türkischer Aktienmarkt sackt nach Putsch-Versuch ab

Der türkische Aktienmarkt hat am ersten Handelstag nach dem gescheiterten Putsch hohe Verluste verzeichnet. Die Landeswährung Lira hingegen konnte die Abschläge vom Freitag teilweise wieder wettmachen. Investoren befürchten, dass sich die herrschende Unsicherheit langfristig negativ auf die Wirtschaft auswirken werde.
19.07.2016 02:21
Lesezeit: 1 min

Nach dem Putschversuch in der Türkei ist der Aktienmarkt dort massiv eingebrochen. Der Leitindex an der Börse in Istanbul sackte am Montag um 8,5 Prozent auf 75.733 Punkte ab. Die Landeswährung Lira erholte sich dagegen zu Wochenbeginn von ihrem heftigen Absturz. Sie gewann sowohl gegenüber dem Dollar als auch gegenüber dem Euro leicht an Wert.

Am Montag entsprachen 2,97 Lira einem Dollar; die türkische Währung legte damit im Tagesverlauf 1,40 Prozent an Wert zu. Gegenüber dem Euro betrug das Plus 1,1 Prozent. In der Nacht zum Samstag war die türkische Währung unter dem Eindruck des Putschversuchs um beinahe fünf Prozent eingebrochen. Sie erreichte mit einem Verhältnis von 3,04 Lira zu einem Dollar einen historischen Tiefstand.

In der Türkei hatten Teile des Militärs am Freitagabend einen Putsch gestartet, der nach wenigen Stunden gescheitert war. Während die Währung unmittelbar auf die Ereignisse reagierte, zeigte sich die Reaktion der Börse erst nach Handelsbeginn am Montag. Der Leitindex startete zunächst mit einem Minus von 2,3 Prozent, verlor im Tagesverlauf aber weiter.

Viele Beobachter glauben, dass sich die herrschende politische Unsicherheit langfristig negativ auf den Wert der Lira sowie den türkischen Aktien- und Finanzmarkt auswirken werde. Die Preise für Kreditausfallversicherungen stiegen bereits an, ebenso wie die Risikoaufschläge bei türkischen Staatsanleihen. Die Unsicherheit der Investoren ist Gift für die Wirtschaft des Landes, die sehr stark von kurzfristigen Kapitalzuflüssen aus dem Ausland abhängig ist.

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