Politik

Draghi: Brexit ohne große Auswirkungen auf Finanzmärkte

Lesezeit: 1 min
21.07.2016 15:49
EZB-Chef Mario Draghi sagt, dass die Finanzmärkte den Brexit ohne größere Schwierigkeiten weggesteckt hätten. Damit straft Draghi jene Lügen, die vor dem Referendum den Weltuntergang beschworen hatten für den Fall, dass die EU künftig ohne Großbritannien auskommen muss.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das Brexit-Votum hat die Wirtschaft der Euro-Zone nach Einschätzung von EZB-Präsident Mario Draghi nicht aus der Bahn geworfen. "Nach dem britischen Referendum über die EU-Mitgliedschaft ist unsere Einschätzung, dass die Finanzmärkte der Euro-Zone der erhöhten Unsicherheit und Volatilität mit Mut und Belastbarkeit begegnet sind", sagte Draghi am Donnerstag nach der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt. Allerdings erhöhe der geplante EU-Austritt die Konjunkturrisiken. Dies könnte der EZB die Gelegenheit geben, ihre Konjunkturprognosen demnächst mit dem Verweis auf ein überraschendes, externes Ereignis nach unten zu korrigieren.

Vor dem Referendum hatten die Befürworter eine apokalyptische Kampagne gefahren, um die Briten von der Notwendigkeit des "Remain" zu überzeugen. Die Briten sind den Argumenten der EU-Befürworter mehrheitlich nicht gefolgt.

Die vorliegenden Daten würden ein anhaltendes Wachstum im zweiten Quartal signalisieren. Allerdings dürfte es geringer ausfallen als zu Jahresbeginn. Die Lage könne in den kommenden Monaten besser bewertet werden, wenn weitere Konjunkturdaten vorlägen, ergänzte Draghi. Er machte klar, dass die EZB notfalls zum Handeln bereit sei und alle ihre zur Verfügung stehende Instrumente nutzen werde.

Experten rechnen damit, dass eine Wirtschaftsabkühlung in Großbritannien auch die Konjunktur im Euro-Raum bremsen wird. Damit dürften auch die Inflationsaussichten gedämpft werden.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen erwartungsgemäß nicht angetastet. Der Schlüsselsatz für die Versorgung der Geschäftsbanken mit Notenbankgeld bleibe bei 0,0 Prozent, teilten die Währungshüter am Donnerstag mit. Auf diesem Rekordtief liegt er bereits seit März.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...