Finanzen

Flucht vor dem Crash: Schattenbanken in China boomen

Lesezeit: 1 min
31.07.2016 21:59
Chinas Schattenbanken bauen ihren Einfluss auf den Finanzmärkten des Landes aus. Im vergangenen Jahr allein sollen die von ihnen verwalteten Gelder um fast ein Drittel gestiegen sein. Schätzungen gehen davon aus, dass sich Kapital von beinahe 80 Prozent der Wirtschaftsleistung Chinas in dem intransparenten Markt bewegt.
Flucht vor dem Crash: Schattenbanken in China boomen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Schattenbanken scheinen eine zunehmend bedeutendere Rolle auf dem chinesischen Finanzmarkt einzunehmen. Nach Angaben der amerikanischen Ratingagentur Moody’s ist das von ihnen verwaltete Vermögen im Jahr 2015 um etwa 30 Prozent gestiegen. Wie Moody’s zu diesen Zahlen kommt ist unklar, da sich das Schattenbankwesen größtenteils außerhalb des etablierten Bankwesens abspielt und kaum einer Regulierung von Seiten des Staates unterliegt.

Moody’s zufolge verwalteten Schattenbanken 2015 insgesamt rund 7,3 Billionen Euro – was in etwa 78 Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts Chinas und rund 27 Prozent aller Bankeinlagen entspricht. Im Jahr 2011 betrug dieser Anteil noch etwa 17 Prozent.

Die Regierung in Peking sieht in dem Sektor eine Bedrohung für die Finanzstabilität und versucht seit einiger Zeit, den unübersichtlichen Markt zu regulieren und riskante Geschäfte zu verbieten. „Doch trotz dieser Anstrengungen hat sich der Anteil von Schattenbanken bei der Kreditvergabe und bei den Kapitaleinlagen rapide ausgeweitet, weil Firmen mit schwacher Kreditwürdigkeit sich alternativen Finanzierungsquellen zuwenden und Investoren nach einer höheren Rendite streben“, schreibt Reuters.

„Der Anstieg der Verschuldung und die Ausweitung der Schattenbank-Aktivitäten erhöhen die finanziellen Risiken. Aufgrund der Vernetzung mit gewöhnlichen Geschäftsbanken besteht ein hohes Ansteckungsrisiko“, schreibt Moody’s.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Unternehmen
Unternehmen So will Deutschland seine Bürokratie abbauen
02.10.2023

In einem 17-seitigen Papier, das den Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN) exklusiv vorliegt, hat eine Arbeitsgruppe aus Bund und Ländern...

DWN
Finanzen
Finanzen China sichert sich Zugriff auf die Arktis
02.10.2023

Lange hat sich China darum bemüht, Zugriff auf die "polare Seidenstraße" zu erhalten. Nun ist das Ziel erreicht. Dies hat sowohl...

DWN
Politik
Politik EU-Treffen in Kiew: Baerbock erwartet Erweiterung "bis Luhansk"
02.10.2023

Alle 27 EU-Staaten sind beim Außenministertreffen in Kiew vertreten. Bundesaußenministerin Baerbock sieht schon ein neues Europa "von...

DWN
Politik
Politik Ifo-Chef: Fachkräftemangel und Energiewende bremsen die Wirtschaft
02.10.2023

Fachkräftemangel und Energiewende bedrohen langfristig das Wirtschaftswachstum in Deutschland, warnt Ifo-Chef Fuest. Kritisch sieht er...

DWN
Politik
Politik Medizin-Nobelpreis soll Zögernde von Corona-Impfung überzeugen
02.10.2023

Der diesjährige Medizin-Nobelpreis geht an zwei mRna-Forscher. Die Vergabe-Institution hofft, damit Zögernde für die Corona-Impfstoffe...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche wagen langsam wieder mehr Konsum
02.10.2023

Laut dem Handelsverband HDE wechseln die deutschen Verbraucher langsam wieder vom Sparen zum Konsum. Eine wirkliche Trendwende wird aber...

DWN
Politik
Politik Tausende Arztpraxen bleiben aus Protest gegen Regierung geschlossen
02.10.2023

Der Verband der niedergelassenen Ärzte zeichnet ein dramatisches Bild des Zustands der deutschen Arztpraxen. Ein Protesttag soll auf die...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Interview: Wetterwaffen - Utopie oder Wirklichkeit?
01.10.2023

Der italienische Wissenschaftsjournalist Marco Pizzuti spricht über die wenig diskutierte Thematik der Wetterwaffen und das starke...