Finanzen

US-Großbanken warnen vor Kursrutsch bei Aktien

Die US-Großbanken Goldman Sachs und JPMorgan warnen vor deutlichen Einbrüchen an den globalen Aktienmärkten in den kommenden drei Monaten. Aktien seien mittlerweile überteuert und weitere Preissteigerungen vor dem Hintergrund der schwachen Weltwirtschaft nicht zu erwarten.
03.08.2016 00:16
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die US-Großbank Goldman Sachs erwartet in den nächsten drei Monaten deutliche Korrekturen an den Aktienmärkten in den USA und Europa. Breit aufgestellte Indizes wie der amerikanische S&P 500 oder der europäische STOXX Europe 600 werden in diesen Zeitraum wahrscheinlich rund 10 Prozent an Wert einbüßen, prognostiziert Goldman. „Wenn Aktien teuer bleiben und die Gewinne der Unternehmen schwach ausfallen, dann sind Aktien jetzt am oberen Ende ihrer Erfolgsstrecke angelangt“, heißt es in einem Bericht.

Die Aktienmärkte, insbesondere die US-amerikanischen, gelten unter Investoren inzwischen als sehr teuer. Am vergangenen Freitag markierte der S&P 500 mit 2.177 Punkten ein Allzeithoch und auch der Dow Jones lag in den zurückliegenden Tagen so hoch wie nie zuvor. Die deutlichen Kurssprünge an den Börsen entsprechen jedoch nicht der Situation in der Realwirtschaft. Die amerikanische Konjunktur befindet sich seit Monaten in einer Schwächephase – das BIP-Wachstum betrug rund 0,2 Prozent in ersten und rund 0,3 Prozent im zweiten Quartal – und erste Beobachter sprechen vom Beginn einer Rezession.

Aktionäre hätten eine „Welt der Super-Nachlässigkeit“ betreten, sagt der Großinvestor Jeffrey Gundlach. „Der Künstler Christopher Wool hat folgenden Satz geprägt: ‚Verkaufe das Haus, verkaufe das Auto, verkaufe die Kinder‘ – das ist exakt worum es geht, verkaufe alles. Nichts sieht hier mehr gut aus“, wird er von Reuters zitiert. Mit Blick auf die schwache Konjunkturentwicklung sagt Gundlach: „Die Aktienmärkte sollten viel tiefer bewertet sein, aber Investoren scheinen irgendwie hypnotisiert worden zu sein, dass nichts schiefgehen kann.“

Auch JPMorgan sieht bei Aktien keine großen Spielräume mehr nach oben. „Das mittelfristige Aufwärtspotential ist begrenzt und Aktien werden schlechter abschneiden als die meisten anderen Anlageklassen. Das langfristige Bild ist nicht sehr attraktiv; Anleger sollten die gegenwärtige Rally dazu benutzen, um zu verkaufen“, heißt es in einem Bericht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...