Finanzen

Anleger geben Zurückhaltung bei Gold auf

Rohstoffe waren im ersten Halbjahr die mit Abstand beliebteste Anlageklasse. Insbesondere mithilfe von Investitionen in Gold und Öl versuchten Fonds, Niedrig- und Negativzinsen in anderen Märkten zu umgehen.
06.08.2016 01:06
Lesezeit: 1 min

Rohstoffe stellten im ersten Halbjahr die erfolgreichste Anlageklasse dar. Gelder im Umfang von mehr als 50 Milliarden Dollar seien in den ersten sechs Monaten des Jahres in die Rohstoffmärkte geflossen – so viel wie seit dem Krisenjahr 2009 nicht mehr, wie aus einem Bericht der britischen Bank Barclays hervorgeht. Damit stieg das insgesamt in Rohstoffen investierte Vermögen weltweit auf rund 235 Milliarden Dollar. Ende des vergangenen Jahres waren es noch etwa 160 Milliarden.

Die durchschnittliche Rendite der Rohstoffmärkte lag im ersten Halbjahr bei etwa 14 Prozent und damit weit über den Durchschnitts-Margen, die sich an den Anleihe- oder Aktienmärkten verdienen ließen, berichtet die Financial Times. Zumindest teilweise müssen die Umschichtungen in den Rohstoffsektor deswegen auch als Zeichen der Unzufriedenheit gegenüber führenden Zentralbanken gewertet werden, deren Niedrigzins-Politik zum Verfall der Gewinnmargen führt.

Der Löwenanteil der Neugelder entfiel mit rund 60 Prozent auf den Goldmarkt und hier sowohl auf handelbare Gold-Fonds als auch auf physische Bestände an Barren und Münzen. Die physischen Bestände privater Institutionen und Anleger seien um 16 Prozent auf weltweit 56,8 Millionen Feinunzen gestiegen.  Seit Jahresbeginn stieg der Goldpreis um etwa 28 Prozent.

Auch Investitionen in Öl-Produkte waren im ersten Halbjahr beliebt. Hauptsächlich liegt dies wohl am starken Anstieg der Preise. Nach einem 12-Jahres-Tief zu Beginn des Jahres, als die Sorten Brent und WTI unter die Marke von 30 Dollar pro Barrel (159 Liter) rutschten, erholten sich die Notierungen bis Anfang Juni wieder auf etwa 50 Dollar. Inzwischen schwanken die Preise wieder um die Marke von 40 Dollar.

Die Preise vieler Industrie-Rohstoffe hingegen befinden sich tendenziell in einer Abwärtsbewegung, weil die Abkühlung in der Weltwirtschaft die Nachfrage belastet. Eisenerz verbilligte sich in den vergangenen drei Jahren um über 50 Prozent, Kupfer um 30 Prozent, Nickel um 25 Prozent und Aluminium um 10 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...