Finanzen

Britische Behörde ermittelt gegen Flugzeugbauer Airbus

Lesezeit: 1 min
08.08.2016 23:23
Die britische Anti-Korruptionsbehörde SFO ermittelt gegen das Luftfahrtunternehmen Airbus. Dabei geht es um Unregelmäßigkeiten bei der Beratung. Airbus selbst hatte die Behörde auf den mutmaßlichen Missstand aufmerksam gemacht.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der europäische Flugzeugkonzern Airbus steht im Verdacht unsauberer Geschäftspraktiken: Wegen Hinweisen auf Betrug, Bestechung und Korruption leitete die britische Anti-Korruptions-Behörde Ermittlungen gegen Airbus ein, berichtet AFP. Die Anschuldigungen beträfen „Unregelmäßigkeiten“ bei der Beratung durch Dritte in der zivilen Luftfahrtsparte des Konzerns, teilte das Serious Fraud Office (SFO) am Sonntag in London mit.

Zur genauen Natur der Verdächtigungen wollte sich die Behörde zunächst nicht äußern. Details würden erst genannt, wenn Anklage erhoben wird, kündigte das SFO an. Die Behörde rief alle Beteiligten auf, sich zu melden und Informationen zu übermitteln. Die Ermittlungen könnten sich Jahre hinziehen.

Airbus teilte mit, das Unternehmen sei über die Ermittlungen auf dem Laufenden und arbeite mit den Ermittlern zusammen. Firmensprecher Jeremy Greaves sagte zu AFP, Airbus selbst habe den Anstoß zu den Ermittlungen gegeben: „Wir selbst haben den Fall entdeckt und ihn gegenüber den Behörden offengelegt.“ Die Unternehmensführung habe in Reaktion auf den Fall bereits „robuste Maßnahmen“ ergriffen, sagte Greaves.

Seinen Angaben zufolge schaltete Airbus im April die Behörden ein. Im selben Monat gab das staatliche britische Exportkreditinstitut UK Export Finance dann bekannt, seine Exportkreditgarantien für Airbus zu kündigen. Kreditagenturen in Deutschland und Frankreich folgten diesem Schritt. Als Grund wurden damals „Unregelmäßigkeiten“ bei den Kreditanträgen angegeben, die Airbus selbst mitgeteilt habe.

Die Financial Times wertete die Einleitung der Ermittlungen als „schweren Schlag“ für den europäischen Flugzeugbauer, der von seinem US-Rivalen Boeing ausgenutzt werden könnte. Airbus ist der größte zivile Luftfahrtkonzern in Großbritannien. Im vergangenen Monat gab er bekannt, dass seine Nettoprofite im ersten Halbjahr um 15 Prozent gestiegen sind.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Politik
Politik Papst eröffnet Heiliges Jahr mit Hoffnungsbotschaft
26.12.2024

Ein strammes Programm hatte der gesundheitlich angeschlagene Papst an Weihnachten zu stemmen: Er eröffnete das Heilige Jahr der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland schafft Gasspeicherumlage ab: Entlastung für Nachbarländer, Mehrkosten für Verbraucher
26.12.2024

Deutschland verabschiedet sich von der umstrittenen Gasspeicherumlage an Grenzübergangspunkten zu Nachbarländern. Mit einer Änderung des...

DWN
Immobilien
Immobilien Sechs Jahre Mietenstopp: Können Mietpreiserhöhungen gesetzlich verboten werden?
26.12.2024

Der aktuelle Wohnmarkt bereitet Volk wie Bundesregierung Kopfzerbrechen. Laut Umfragen glauben immer weniger Deutsche daran, sich den Traum...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kann Automatisierung die deutsche Industrie retten?
26.12.2024

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit Fachkräftemangel und explodierenden Kosten. Wie können Automatisierung und Robotik diese...

DWN
Politik
Politik Wahlforscher Jung: Die Union hat ein "Merz-Problem" - und Habeck eine gute Chance
26.12.2024

Es sei sehr wahrscheinlich, dass Unionskandidat Merz der nächste deutsche Bundeskanzler wird, sagt Wahlforscher Matthias Jung. Doch er...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Fünf Jahre Corona: Als Covid-19 die Welt in den Stillstand zwang
26.12.2024

Lockdowns, Masken, Grenzschließungen: Fünf Jahre nach dem Auftauchen der ersten Covid-19-Fälle hat die Corona-Pandemie weltweit ihre...

DWN
Politik
Politik Chaos und Dutzende Tote in Mosambik nach Wahlergebnis
26.12.2024

Seit der Verkündung des Wahlsiegs der Regierungspartei kommt es zu immer blutigeren Unruhen. Demonstranten befreien Gefangene und...

DWN
Immobilien
Immobilien In Life-Science-Immobilien investieren: Tipps für den Einstieg in die neue Assetklasse
26.12.2024

Immobilien in der Life-Sciences-Branche sind höchst spezialisiert und komplex - und für Investoren ein besonders spannender...