Politik

Muslimischer Geistlicher in New York erschossen

In New York ist ein muslimischer Gelehrter auf der Straße erschossen worden. Nach Angaben der Polizei schoß der Täter dem 55 Jahre alten Iman und seinem 64-jährigen Begleiter in den Kopf. Die Tat ereignete sich am Samstagnachmittag auf einer belebten Straße in der Nähe einer Moschee im Stadtteil Queens.
14.08.2016 12:48
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach den tödlichen Schüssen auf einen Imam und seinen Begleiter in New York sucht die Polizei nach Täter und Motiv. Zwar gebe es keine Anhaltspunkte, dass die beiden Männer wegen ihres muslimischen Glaubens angegriffen worden seien, sagte eine Polizeisprecherin am Samstagabend. Die Ermittler wollten aber nichts ausschließen. Ein unbekannter Täter hatte den 55-jährigen Geistlichen und seinen 64-jährigen Begleiter am Samstag aus nächster Nähe in den Kopf geschossen. Beide Opfer, die bei dem Angriff religiöse Gewänder trugen, starben in einer Klinik.

Die Tat ereignete sich nach einem Gebet in einer Moschee im Stadtbezirk Queens, berichtet Reuters. In dem Viertel leben viele Muslime. Nach dem Angriff sahen Zeugen laut Polizei, wie ein Verdächtiger mit einer Waffe vom Tatort floh. Die Ermittler suchen nach eigenen Angaben in der Umgebung intensiv nach Videoaufnahmen und weiteren Zeugen.

Der Religionsgelehrte sei auf dem Weg nach Hause gewesen, nachdem er ein Nachmittagsgebet geleitet hatte, berichteten örtliche Medien. Die Polizei schließe auch einen misslungenen Raubüberfall nicht aus, berichtete die New York Times.

In der muslimischen Gemeinde von Queens vermuteten viele Mitglieder ein Hassverbrechen, mehrere Hundert Menschen versammelten am Samstagabend in der Nähe des Tatortes und verlangten Aufklärung, so die dpa.

Ein Anwohner machte die Aussagen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump für die Tat verantwortlich: „Trump und sein Drama haben Islam-Angst geschaffen“, sagte Khairul Islam der New York Daily News. Der Imam war vor weniger als zwei Jahren aus Bangladesch in die USA gekommen, wie das Blatt berichtete. Trump spricht sich dafür aus, muslimische Einwanderer nicht in die USA zu lassen.

Der Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen (Cair) forderte, dass die Polizei mit allen verfügbaren Mitteln die Aufklärung vorantreiben solle. Der Verband hatte bei muslimischen Vertretern bereits im Juni angeregt, die Sicherheitsmaßnahmen zu erhöhen. Hintergrund war das Massaker in einer Bar in Orlando. Dabei tötete ein radikaler Islamist 49 Menschen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
USA
DWN
Panorama
Panorama Generation Z lehnt Führungspositionen ab – Unternehmen müssen umdenken
25.04.2025

Die Generation Z zeigt sich zunehmend unbeeindruckt von traditionellen Karrierewegen und Führungspositionen im mittleren Management. Eine...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Reichster Ostdeutscher: Wie ein Unternehmer einen kleinen DDR-Betrieb zum globalen Player macht
25.04.2025

Rekord-Umsatz trotz Krisen: Der Umsatz von ORAFOL betrug im Jahr 2024 betrug 883 Millionen Euro – ein Rekordjahr trotz Wirtschaftskrise....

DWN
Politik
Politik Rentenbeiträge und Krankenkasse: Sozialabgaben werden weiter steigen
25.04.2025

Gerade bei der Rente hat die kommende Merz-Regierung ambitionierte Pläne. Doch gemeinsam mit den Krankenkassenbeiträgen droht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gold im Höhenrausch: Wenn Trump das Gold sieht, wird es gefährlich
25.04.2025

Der Goldpreis steht kurz davor, einen historischen Rekord nicht nur zu brechen, sondern ihn regelrecht zu pulverisieren. Die Feinunze Gold...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Autoindustrie unter Druck: Zollkrieg sorgt für höhere Preise und verschärften Wettbewerb
25.04.2025

Der Zollkrieg zwischen den USA und Europa könnte die Auto-Preise in den USA steigen lassen und den Wettbewerb in Europa verschärfen....

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen der Deutschen auf Rekordhoch – aber die Ungleichheit wächst mit
25.04.2025

Private Haushalte in Deutschland verfügen so viel Geld wie nie zuvor – doch profitieren längst nicht alle gleichermaßen vom...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschland am Wendepunkt: Wirtschaftsmodell zerbricht, Polen rückt vor
25.04.2025

Deutschlands Wirtschaftsmaschinerie galt jahrzehntelang als unaufhaltsam. Doch wie Dr. Krzysztof Mazur im Gespräch mit Polityka...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China im Handelskrieg: Regierung bereitet sich auf das Schlimmste vor
25.04.2025

Chinas Führung bereitet sich inmitten des eskalierenden Handelskonflikts mit den USA auf mögliche Härtefälle vor. In einer Sitzung des...