Politik

Türkei nimmt US-Verbündete in Syrien unter Beschuss

Die Türkei hat am Donnerstagabend erstmals die mit den USA verbündeten Kurden in Syrien unter Beschuss genommen. Der Angriff ist überraschend: US-Vizepräsident Biden hatte eigentlich zugesagt, dass sich die Kurden zurückziehen werden. Die Entwicklung zeigt, dass die US-Regierung nur mehr bedingt Einfluss auf die Söldner und Milizen nehmen kann.
26.08.2016 01:49
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das türkische Militär hat nach Informationen der Zeitung Daily Sabah am Donnerstagabend in der Nähe von Dscharabulus einen Verband der Kurden-Miliz YPG beschossen. Der bewaffnete YPG-Verband soll sich vom Süden her auf die Stadt Dscharabulus bewegt haben. Die türkische Armee meldete, dass der YPG-Verband mehrmals gewarnt worden sein soll, berichtet Haberturk.

Die türkische Artillerie hat nach Berichten von Staatsmedien am Donnerstag Stellungen der Kurden im Norden von Syrien bombardiert. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, begannen die Streitkräfte ihre Angriffe auf Kämpfer der kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD), nachdem Geheimdiensterkenntnisse gezeigt hatten, dass sie sich nicht wie angenommen zurückzogen. Das aber hätten die USA der türkischen Regierung allerdings zugesagt, hieß es.

Anadolu zitierte Vertreter aus Sicherheitskreisen mit den Worten, die Angriffe würden so lange andauern, bis die kurdischen Milizen ihren Vormarsch stoppten. Demnach nahmen PYD-Kräfte seit Mittwoch sieben Dörfer ein. US-Vizepräsident Joe Biden hatte am Mittwoch bei einem Besuch in Ankara den Rückzug der kurdischen Einheiten auf Stellungen östlich des Euphrats verlangt.

Die türkische Führung sah hingegen am Donnerstag nach eigenen Angaben keinen Hinweis auf einen Rückzug. Verteidigungsminister Fikri Isik sagte dem Sender NTV, es gebe keinen Beweis dafür. Ein Regierungsvertreter sagte zudem, die Milizen müssten sich vom Gebiet westlich des Euphrats "so schnell wie möglich" zurückziehen und ihre Expansion stoppen.

Am Mittwoch hatte US-Vizepräsient Joe Biden gesagt, dass die YPG es unterlassen soll, die türkische Operation in Nordsyrien zu torpedieren. „Wir haben den kurdischen Kräften gesagt, dass sie sich über den Fluss zurückziehen müssen. Sie werden und können keine US-Unterstützung erhalten, wenn sie dieser Verpflichtung nicht nachkommen. Punkt!“, so Biden.

Auf die Hilfe durch die USA können die YPG-Milizen nicht bauen.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mulfin Trade hat seine Schutzsysteme für mehr Sicherheit aktualisiert

Der Schutz persönlicher Daten ist einer der Schlüsselfaktoren, die das Vertrauen der Kunden in einen Service beeinflussen. Mulfin Trade...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Regulieren statt dominieren: Europas letzter Ausweg in der KI-Welt
07.06.2025

Europa droht im globalen KI-Wettlauf abgehängt zu werden. Doch Experten zeigen: Die wahre Macht liegt nicht in der Modellentwicklung,...

DWN
Politik
Politik Kollaps der Insekten-Revolution: EU zerstört ihre eigene Bio-Strategie
07.06.2025

Erst gefeiert als nachhaltige Wunderlösung – nun droht das Aus: Europas Insektenzüchter stecken in der Krise. Die Hoffnung, Fischmehl...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unternehmen verkaufen: Die 10 häufigsten Fehler beim Unternehmensverkauf
07.06.2025

Was Unternehmer beim Verkauf ihres Unternehmens falsch machen – und wie selbst starke Zahlen durch fehlende Strategie, überzogene...

DWN
Politik
Politik Ehegattennachzug stagniert: Rechtliche Hürden beim Sprachnachweis
07.06.2025

Die Zahl der Visa für den Ehegattennachzug nach Deutschland ist rückläufig. Gleichzeitig bestehen weiterhin sprachliche und rechtliche...

DWN
Panorama
Panorama Ausweis, Ticket & Co.: Was Sie vor einem Urlaubsflug beachten sollten
07.06.2025

Check-in, Sicherheitscheck und Sprint zum Gate: Der Start in den Urlaubsflug kann am Flughafen schnell im Stress enden. Das lässt sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wertvollster Fußballer der Welt: Lamine Yamal knackt 400-Millionen-Marke
07.06.2025

Ein 17-Jähriger dominiert den globalen Fußballmarkt: Lamine Yamal ist mehr wert als ganze Bundesligateams – und verkörpert die extreme...

DWN
Politik
Politik Der Weltraum als nächstes Schlachtfeld – Europas Sicherheit steht auf dem Spiel
07.06.2025

Der Orbit wird zur neuen Frontlinie geopolitischer Machtspiele. Wie private Satelliten, militärische Strategien und neue Allianzen die...

DWN
Technologie
Technologie Silicon Valley dominierte Big Tech – Europas Chance heißt Deep Tech
06.06.2025

Während Europa an bahnbrechenden Technologien tüftelt, fließt das große Geld aus den USA. Wenn Europa jetzt nicht handelt, gehört die...