Politik

USA: Sioux-Nachfahren leisten Widerstand gegen Öl-Pipeline

In Dakota haben sich die sieben Clans der Sioux-Indianer zum Widerstand gegen den Bau einer Pipeline zusammengeschlossen. Beim Bau sollen heilige Grabstellen der Sioux zerstört worden sein.
08.09.2016 00:54
Lesezeit: 1 min
USA: Sioux-Nachfahren leisten Widerstand gegen Öl-Pipeline
Proteste gegen die Dakota Access Pipeline . (Screenshot: Youtube)

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Bei Protesten gegen den Bau einer Ölpipeline nahe einem Ureinwohner-Reservat in den USA haben sich am Samstag zahlreichen Demonstranten und Mitarbeiter einer Baufirma gewaltsame Auseinandersetzungen geliefert. Hunderte Demonstranten stellten sich in einem Gebiet namens Cannon Ball im Bundesstaat North Dakota Arbeitern in den Weg, die nach ihren Angaben durch Grabungsarbeiten Kultstätten eines Sioux-Stammes zerstörten. Mehrere Menschen wurden verletzt.

Die Demonstranten durchbrachen Absperrungen und lieferten sich Auseinandersetzungen mit Sicherheitsleuten. Diese gingen mit Hunden und Pfefferspray gegen die Demonstranten vor. Eine Teilnehmerin berichtete, die Sicherheitsleute hätten versucht, die Demonstranten mit Bulldozern und Lastwagen zurückzudrängen. Mehrere Protestteilnehmer trugen blutige Verletzungen und Hundebisse davon. Nach Angaben der Behörden wurden auch vier Wachleute verletzt, die mit Zaunpfählen und Fahnenmasten attackiert wurden.

„Dies ist das erste Mal seit der Schlacht am Little Bighorn 1876, dass die sieben Clans des Sioux-Stammes zusammenkommen. Diesmal haben wir keine Waffen, nur Gebete. Wir sind hier um für das zu kämpfen, für das auch unsere Vorfahren gekämpft haben. Wir haben 250 Jahre des Betrugs durch den Weißen Mann ausgehalten“, sagte ein Sioux.

Die von der Firma Energy Transfer Plants (ETP) geplante Pipeline soll knapp zwei Kilometer vom Sioux-Reservat Standing Rock entfernt durch den Fluss Missouri führen. Die Bewohner des Reservats werfen den Verantwortlichen vor, bei den Bauarbeiten bereits heilige Grabstätten, Gebetsorte und andere Kulturgüter zerstört zu haben. Außerdem fürchten die Ureinwohner eine Verunreinigung ihres Trinkwassers. Vor Gericht gelang es ihnen bislang nicht, das Pipeline-Projekt zu stoppen.

Nachdem die Ureinwohner am Freitag vor Gericht dutzende neu ausgegrabene Gegenstände als Beweis vorgelegt hatten, wurden sie am Samstag von einer Fortsetzung der zwischenzeitlich unterbrochenen Bauarbeiten überrascht. Der Stamm beklagte, dass ein großes Gebiet bereits vor den Protesten gegen die Arbeiten zerstört worden war. Die zerstörten Grabstätten der Urahnen seien unersetzbar, erklärte Stammesvorsteher David Archambault.

ETP bezeichnete die geplante unterirdische Pipeline als die umweltfreundlichste Methode, Erdöl aus dem nördlich gelegenen Bakken-Feld in den Mittelwesten, sowie an die Golf- und Ostküste zu transportieren. Andernfalls müsste das Öl per Eisenbahn über Land verfrachtet werden.

Am 9. September soll ein Bundesrichter urteilen, ob der Bau der Pipeline durch den Fluss vorläufig gestoppt wird, solange der Stamm weiter juristisch dagegen vorgeht.

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