Politik

Afrika-Krieg: Franzosen blamieren sich in Mali

Die französischen Streitkräfte erleben in Afrika einen Rückschlag nach dem anderen. Die Aufständischen hingegen breiten sich weiter in Mali aus. Präsident Hollande droht eine peinliche Niederlage.
14.01.2013 18:03
Lesezeit: 1 min

Die französischen Streitkräfte haben am Freitag einen Militäreinsatz in Mali gestartet (mehr hier). Dabei handelte es sich vor allem um Luftschläge, bei denen mehr als hundert Menschen getötet worden sein sollen. Der französische Präsident Francois Hollande hatte den Einsatz am Freitag damit begründet, dass islamische Extremisten im Land bekämpft werden müssten, um europäische Interessen zu schützen.

Während Hollandes‘ Ankündigung, in Mali einzugreifen, wurde dort ein französischer Hubschrauberpilot bei einem Einsatz beinahe getötet. Dies war die erste Erniedrigung für das französische Militär. Doch noch peinlicher verlief am Samstag der Versuch, eine Geisel in Somalia zu retten: Die Geisel und mindestens zwei französische Soldaten wurden dabei getötet und blieben zurück.

Und auch in Mali zeichnet sich für das französische Militär ein Misserfolg ab. Trotz intensiver Bombenangriffe durch die französische Luftwaffe haben die Islamisten sich weiter ausgebreitet, zitiert AP französische und malische Behörden. Die Aufständischen hätten einen Militärstützpunkt in Zentralmali nach heftigen Kämpfen mit der malischen Armee überrannt.

Bevor Frankreich in den Konflikt eingriff, waren die Rebellen 680 Kilometer von der Hauptstadt Bamako entfernt, jetzt beträgt die Entfernung nur noch circa 400 Kilometer. Frankreich wolle nun afrikanische Staaten in den Krieg einbeziehen, die Truppen nach Mali senden sollen. Bisher gab es Versprechungen, jedoch noch keine Truppenbewegungen, so AP.

Der französische Radiosender Europe 1 sendete ein Interview mit Omar Ould Hamaha, einem Rebellenführer, dessen Bewegung einen Teil im Norden Malis kontrolliert. Er forderte die Franzosen heraus, sie sollten „runter auf den Boden kommen, wenn sie richtige Männer sind“. Frankreich habe „die Tore zur Hölle geöffnet“, es sei in eine Falle getappt, die „gefährlicher ist als Irak, Afghanistan oder Somalia“, so der Rebell.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verpackungssteuer Tübingen: Bundesverfassungsgericht bestätigt Rechtmäßigkeit
22.01.2025

Das Bundesverfassungsgericht hat die Verpackungssteuer Tübingen als verfassungsgemäß bestätigt. Die Abgabe, die seit Januar 2022 auf...

DWN
Politik
Politik Messerattacke: Aschaffenburg betrauert nach Gewalttat zwei Tote - was wir wissen
22.01.2025

Am Mittwochmittag wurde die Stadt Aschaffenburg von einer schrecklichen Gewalttat erschüttert. Ein 28-jähriger Mann attackierte nach...

DWN
Politik
Politik Wann greift Russland an? Geheimdienste rechnen mit 2028
22.01.2025

Russischer Angriff ab 2028? Geheimdienste warnen davor, dass Russland die EU in den kommenden Jahren an der Ostgrenze angreift. Laut...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank - Schwäche der deutschen Wirtschaft hält an, aber es gibt Hoffnungsschimmer
22.01.2025

Der Bundesbank zufolge ist ein Aufschwung in der deutschen Wirtshaft ist vorerst nicht in Sicht. Dafür gibt es mehrere Gründe. Doch etwas...

DWN
Politik
Politik YouGov-Wahlumfrage: AfD und SPD gleichauf - CDU rutscht ab
22.01.2025

In der neuesten Wahlumfrage von YouGov kann die SPD deutlich zulegen. Die AfD verliert dagegen. Beide Parteien liegen nun gleichauf. Auch...

DWN
Technologie
Technologie Projekt "Stargate" - OpenAI und Trump setzen auf KI-Rechenzentren für die Zukunft
22.01.2025

OpenAI und bedeutende Technologie-Partner investieren 500 Milliarden Dollar in neue Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI). Das...

DWN
Politik
Politik China-Importe: Deutschlands Handel, Verbraucher und Zollbeamte fordern Regierung zu Regeln auf
22.01.2025

Täglich werden Hunderttausende Pakete mit Waren aus China auf den europäischen Markt geschwemmt, die China-Importe umgehen trickreich die...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Prognose 2025 mit mehr Potential als Risiko - Nvidia-Aktie Kursziel überzeugt
22.01.2025

Die Nvidia-Aktie gehört zu den Lieblingspapieren sowohl der institutionellen Investoren als auch der privaten Anleger. Der US-Chipkonzern...