Politik

Erste Spekulanten wetten gegen Deutschland

Lesezeit: 1 min
17.04.2012 22:55
Der Hedge Fonds Manager John Paulson zweifelt an der Kreditwürdigkeit Deutschlands und wettet gegen die bisher als krisensicher angesehenen Bunds. Der Grund: Paulson und andere glauben, dass ein Spanien-Crash auch Deutschland in Mitleidenschaft ziehen wird.
Erste Spekulanten wetten gegen Deutschland

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Auf einer Investoren-Konferenz hat der Hedge Fonds Manager John Paulson mitgeteilt, dass er gegen die deutschen Staatsanleihen (Bunds) zu wetten begonnen hat. Paulson erwartet eine deutliche Verschärfung der Euro-Krise in den kommenden Monaten. Paulsons Entscheidung gegen Deutschland kommt überraschend, weil die Bunds bisher als sicherer Hafen galten. Allerdings erwartet Paulson nun eine deutliche Verschlechterung der Lage in Europa.

Der Milliardär sieht vor allem Spanien als großes Problem. Das Land befinde sich in einer aussichtslosen Lage und werde die Stabilität der Eurozone als Ganze bedrohen. Paulson verwaltet 24 Milliarden Dollar an Vermögen.

Paulson überraschte die Investoren auch deshalb, weil er mitteilte, dass er schon seit einigen Monaten gegen Deutschland wette und daher auch die entsprechenden CDS erworben hätte. Paulson ist nicht unumstritten: Erst im vergangenen Jahr setzte er mit einem Fonds Milliarden in den Sand, weil der Fonds mehr als die Hälfte seines Werts verlor. Trotzdem zählt er zu den langfristig erfolgreichsten Hedge Fonds Managern der Welt. Er hat in den vergangenen Monaten vor allem die spanischen Banken analysiert und galt einige Zeit als potentieller Käufer für das eine oder andere angeschlagene Institut.

Mit seiner pessimistischen Einschätzung der Lage in Europa steht Paulson nicht allein da: Ray Dalio von Bridgewater Associates sagt ebenfalls, dass sich die Lage Spaniens dramatisch verschlechtert habe. Er rechnet mit mehreren Schuldenschnitten in Europa.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...