Die Gewerkschaft der Metallindustrie IG-Metall hat am Sonntag mit ersten Warnstreiks begonnen. Mit teilweisen Arbeitsstopps und Kundegebungen will die Gewerkschaft eine Lohnerhöhung von 6,5 Prozent erwirken. Die Streikmaßnahmen sollen Angaben der IG-Metall zufolge nach dem 1.Mai weiter ausgedehnt werden.
Das vorerst letzte Angebot der Arbeitgeber lag bei drei Prozent mehr Lohn. Die IG-Metall besteht allerdings auf höheren Lohnsteigerungen: „Wir fordern ein Angebot, das die Angestellten und ihre Leistungen ernst nimmt“, sagte der Vorsitzende der IG-Metall Berthold Huber. Zuletzt hatten die öffentlich bediensteten 6,3 Prozent mehr Lohn erreichen können.
Auch die Europäische Zentralbank wird den Tarifstreit der Metallindustrie aufmerksam verfolgen. Die Forderungen der Arbeitnehmer beruhen teilweise auf der hohen Inflation, die durch die Liquiditätsschwemme der Tender mitverschuldet sind. In Deutschland liegt die Inflationsrate derzeit bei 2,7 Prozent. Dies ist zwar unter dem europäischen Durchschnitt aber noch deutlich über der Zwei-Prozentmarke, mit der EZB-Chef Mario Draghi rechnet.
Von den Streiks betroffen sind vor allem Betriebe in Süd- und Norddeutschland. Die Arbeitgeber kritisieren, die Streikmaßnahmen könnten erheblichen Schaden anrichten. Neben Lohnerhöhungen geht es vor allem um sicherere Arbeitsverhältnisse für junge Arbeitnehmer: Sie sollen künftig schneller unbefristete Arbeitsverträge erhalten.