Der norwegische staatlich Pensionsfonds Norges Bank Investment Management hat sämtliche seiner Staatsanleihen von Irland und Portugal verkauft. Der 600 Milliarden Euro schwere Fonds macht sich zunehmend Sorgen über die weitere Entwicklung in der Eurozone. Er reduzierte auch seine Anleihen von Spanien und Italien. Insgesamt reduzierte Norwegen den Anteil der Finanzierung seines Pensionsfonds um vier Prozent. Nun machen Staatsanleihen nur noch 39 Prozent der Finanzierung aus: „Es geht dabei nicht nur um diese fünf Staaten (Griechenland, Irland Portugal, Spanien und Italien Anm. d. Red.). Wir beobachten die Gesamtsituation und wir sind besorgt über die Lage in der Eurozone“, sagte Yngve Slyngstad, Chef des Norges Bank Investment Management, der FT.
Um die Verkäufe in Europa auszugleichen und sicherere Anlagen zu erhalten, investierte der norwegische Pensionsfonds in Anleihen von aufstrebenden Staaten wie Brasilien, Mexiko und Indien.
Der Schuldenschnitt in Griechenland, die bevorzugte Behandlung der EZB und die Zwangsumschuldung in Griechenland haben ihn dazu veranlasst, die Anleihen weiterer gefährdeter Staaten abzustoßen. Der Pensionsfonds fürchtet, Portugal und Irland könnten sich bei Griechenland bereits angesteckt haben und die nächsten Euroländer sein, die ihre Anleihen nicht zurückzahlen können.
Dem norwegischen Pensionsfonds kommt eine zentrale Rolle zu: Er ist der größte quasi-staatliche Fonds und gilt als Vorbild für die Vorsorgeverwaltung. Im vergangenen Jahr hatten die Norweger gegen einen Schuldenschnitt für Griechenland gestimmt. Sie sind auch gegen die aktuelle Politik der Europäischen Zentralbank, die versucht mit hoher Liquidität die Probleme in der Eurozone zu lösen. Bereits früher hatten sich Vorsorgeverwalter in großem Stil von Staatsanleihen getrennt.