Finanzen

Größter norwegischer Pensionsfonds steigt aus Euro-Staatsanleihen aus

Eine für den Bondmarkt der Eurozone weitreichende Entscheidung hat der größte norwegische Pensionsfonds getroffen: Die Norweger reduzieren ihre Bestände an irischen und portugiesischen Staatsanleihen. Sie seien besorgt über die Lage in der Eurozone. Viele institutionelle Anleger orientieren sich an den Norwegern.
06.05.2012 00:06
Lesezeit: 1 min

Der norwegische staatlich Pensionsfonds Norges Bank Investment Management hat sämtliche seiner Staatsanleihen von Irland und Portugal verkauft. Der 600 Milliarden Euro schwere Fonds macht sich zunehmend Sorgen über die weitere Entwicklung in der Eurozone. Er reduzierte auch seine Anleihen von Spanien und Italien. Insgesamt reduzierte Norwegen den Anteil der Finanzierung seines Pensionsfonds um vier Prozent. Nun machen Staatsanleihen nur noch 39 Prozent der Finanzierung aus: „Es geht dabei nicht nur um diese fünf Staaten (Griechenland, Irland Portugal, Spanien und Italien Anm. d. Red.). Wir beobachten die Gesamtsituation und wir sind besorgt über die Lage in der Eurozone“, sagte Yngve Slyngstad, Chef des Norges Bank Investment Management, der FT.

Um die Verkäufe in Europa auszugleichen und sicherere Anlagen zu erhalten, investierte der norwegische Pensionsfonds in Anleihen von aufstrebenden Staaten wie Brasilien, Mexiko und Indien.

Der Schuldenschnitt in Griechenland, die bevorzugte Behandlung der EZB und die Zwangsumschuldung in Griechenland haben ihn dazu veranlasst, die Anleihen weiterer gefährdeter Staaten abzustoßen. Der Pensionsfonds fürchtet, Portugal und Irland könnten sich bei Griechenland bereits angesteckt haben und die nächsten Euroländer sein, die ihre Anleihen nicht zurückzahlen können.

Dem norwegischen Pensionsfonds kommt eine zentrale Rolle zu: Er ist der größte quasi-staatliche Fonds und gilt als Vorbild für die Vorsorgeverwaltung. Im vergangenen Jahr hatten die Norweger gegen einen Schuldenschnitt für Griechenland gestimmt. Sie sind auch gegen die aktuelle Politik der Europäischen Zentralbank, die versucht mit hoher Liquidität die Probleme in der Eurozone zu lösen. Bereits früher hatten sich Vorsorgeverwalter in großem Stil von Staatsanleihen getrennt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?
21.01.2025

Die Apple-Aktie steht am Dienstag mächtig unter Druck. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie schwächere Verkaufszahlen in China sorgen...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt-Entwicklung 2025: Stimmung hellt sich auf, welche Segmente sind die Favoriten?
21.01.2025

Nachdem das Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt für zwei Jahre deutlich zurückgegangen war, hat er sich vergangenes Jahr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Sozialabgaben pushen Schwarzarbeit: Handwerk wird unbezahlbar
21.01.2025

Steigende Sozialabgaben sorgen für steigende Preise: Das Handwerk fordert jetzt eine Sozialabgabenbremse, sonst werden Handwerksarbeiten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IfW Kiel zur Trump-Präsidentschaft: "Zeiten der immer schnelleren Globalisierung vorbei"
21.01.2025

Für die deutsche Wirtschaft ist die Präsidentschaft von Donald Trump laut dem Wirtschaftsinstitut IfW Kiel mit erheblichen Unsicherheiten...

DWN
Politik
Politik Gericht bestätigt: Sächsische AfD darf als rechtsextrem bezeichnet werden
21.01.2025

Der sächsische Landesverband der AfD hatte 2023 gegen die Einschätzung des Verfassungsschutzes Beschwerde eingelegt, die Partei als...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis und Ölpreis: Trumps zweite Amtszeit könnte turbulent für den Rohstoffmarkt werden
21.01.2025

Donald Trump ist zum zweiten Mal US-Präsident – turbulente Zeiten scheinen sicher. Unmittelbare Auswirkungen kommen auf den...

DWN
Panorama
Panorama Macht Elon Musk hier den Hitlergruß? Wirbel um Video im Netz
21.01.2025

Bei einer Parade zu Trumps Amtseinführung reckt Elon Musk den ausgestreckten Arm zum Publikum. Viele wollen darin einen Hitlergruß...

DWN
Politik
Politik Trump erlässt Austritt aus Weltgesundheitsorganisation: "Die WHO hat uns abgezockt"
21.01.2025

Donald Trump verfügt in einem Präsidentenerlass, die Weltgesundheitsorganisation zu verlassen. Die WHO habe schlecht auf die...