Finanzen

Spanische Bankenkrise zwingt Sparkassen in eine Fusion

Lesezeit: 1 min
15.05.2012 13:05
Um weiter die Situation im spanischen Bankensystem zu entschärfen, wird derzeit unter Aufsicht des Wirtschaftsministeriums an einer Fusion von vier spanischen Banken gearbeitet. Die Fiasko bei der Bankia zeigt jedoch, dass solche Fusionen am Ende nur dazu führen, dass der Steuerzahler die Zeche bezahlen muss.
Spanische Bankenkrise zwingt Sparkassen in eine Fusion

Mehr zum Thema:  
Banken >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Banken  

Die Krise der spanischen Banken nimmt kein Ende. Mit neuen Kapitalanforderungen will die Regierung die Sicherheiten der Banken erhöhen, aber Analysten sehen deutliche Parallelen zu Irland und rechnen damit, dass nur ein Bailout die Situation entschärfen könnte (mehr hier). Nun setzt die spanische Regierung auch ihren Fusionsweg fort.

Vier spanische Sparkassen arbeiten derzeit unter Aufsicht des Ministeriums für Wirtschaft an einer Fusion, die sie zu dem fünftgrößten Kreditgeber des Landes machen könnte – mit einem Vermögen von 270 Milliarden Euro, teilte eine ungenannte Quelle der FT mit. Die Banco Mare Nostrum, die Liberbank, die Unicaja und die Ibercaja wurden von der spanischen Regierung dazu ermutig, zusammen oder zu zweit bzw. zu dritt eine solventere Finanzgruppe zu schaffen. Bisher wurde aber noch kein fester Deal vereinbart.

Doch Analysten haben Bedenken, dass die Regierung wieder den gleichen Fehler begehen könnte wie bei der Bankia. Das Institut, das durch den Zusammenschluss von sieben Sparkassen entstanden ist, wird nun teilweise verstaatlicht. Mit 4,5 Milliarden Euro beteiligt sich der spanische Staat hier – das ist immerhin die landesweit größte Verstaatlichung seit Beginn der Krise. Die Ratingagentur Fitch stufte das Finanzinstitut Bankia deshalb am Montag herab: von BB- auf C. „Das Zusammenführen von schwachen Banken schafft keine starke Bank. Das sollte mittlerweile offensichtlich sein“, sagte ein Bank-Analyst der FT. Die spanische Regierung indes hätte betont, dass eine Fusion auf Solvenz basieren sollte, anstatt auf Größe, sagte eine Quelle.


Mehr zum Thema:  
Banken >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Politik
Politik Biden setzt Zeichen: Todesurteile werden zu lebenslangen Haftstrafen umgewandelt
25.12.2024

Der scheidende US-Präsident Joe Biden positioniert sich klar gegen die Todesstrafe auf Bundesebene. Sein Nachfolger Donald Trump vertritt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft DWN-Interview: Hat Deutschlands Bergbau eine Zukunft?
25.12.2024

Deutschlands Bergbau steckt in einer kritischen Phase: Das Land verfügt über wertvolle Rohstoffe und ist in Bergbautechnologien führend....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Klimaneutralität Deutschland: Wie der Ländervergleich die Fortschritte zeigt
25.12.2024

Deutschland muss seine Bemühungen zur Erreichung der Klimaziele des Pariser Abkommens intensivieren. Laut einer Bertelsmann-Studie...

DWN
Politik
Politik Auf einmal haben alle Ideen! Wahlkampfversprechen: Was die Parteien zu Steuern, Rente, Klima planen
25.12.2024

Die Wahlkampfprogramme der deutschen Parteien werden erst am kommenden Dienstag offiziell vorgestellt. Die Grundthemen und Positionierungen...

DWN
Politik
Politik CO2-Preis steigt - was das beim Tanken und Heizen bedeutet
25.12.2024

Das neue Jahr könnte mit höheren Preisen an der Tankstelle beginnen. Das liegt an einem steigenden CO2-Preis. Ab 2027 könnte sich dieser...

DWN
Technologie
Technologie KI-Wettlauf: Wie Europa den Anschluss an die Welt verliert
25.12.2024

Europas Wettbewerbsfähigkeit steht vor einer existenziellen Herausforderung. Während künstliche Intelligenz (KI) eine technologische und...

DWN
Panorama
Panorama Aus nach 170 Jahren: Schokohersteller Cadbury ist kein Hoflieferant mehr
25.12.2024

Das nennt man wohl: aus der königlichen Gunst gefallen. Die Chocolatiers von Cadbury müssen zu Weihnachten einen schweren Schlag...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft CO₂-Entnahme: Revolution oder Greenwashing? Der Weg zu einer emissionsneutralen Zukunft
25.12.2024

Die Europäische Union hat sich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2050 auf null zu reduzieren, und es gibt deutliche Anzeichen...