Finanzen

Internationaler Bankenverband: Spaniens Banken haben Finanzloch von 76 Milliarden

Die spanischen Banken sitzen auf faulen Krediten in Höhe von 260 Milliarden Euro, schätzt der Internationale Bankenverband IIF. Damit fehlten den Banken weitere fast 80 Milliarden Euro, um den Anforderungen der spanischen Regierung nachzukommen. Vor allem Sparkassen sind betroffen.
22.05.2012 13:03
Lesezeit: 1 min

Am Montag teilte die spanische Regierung mit, dass die amerikanischen Beratungsfirmen Oliver Wyman und Roland Berger die spanischen Banken in den kommenden Wochen testen sollen. Wie bei der Ankündigung, dass bei Goldman Sachs die angeschlagene Bankia durchleuchten soll (hier), soll dies dazu beitragen, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.

Doch angesichts des neuen Wirtschaftsberichts des Internationalen Bankenverband IIF werden die Analysen der beiden Beratungsfirmen vermutlich noch einiges zu Tage fördern. Der Internationale Bankenverband schätzt die Höhe der Schrottpapiere bei den spanischen Banken auf 260 Milliarden Euro. „Spaniens Makroökonomische Aussichten sind schlechter als die von Irland – vor allem, was Wachstum und Arbeitslosigkeit angeht“, heißt es in dem Bericht des IIF.

Um den Forderungen der spanischen Regierung Folge zu leisten, versuchen die spanischen Banken derzeit rund 184 Milliarden Euro als Kapitalpuffer zusammenzutragen. Den Schätzungen des IIFs zufolge bliebe dann aber noch ein Finanzloch von 76 Milliarden Euro. Die spanische Regierung ging davon aus, dass die nationalen Banken lediglich Geldspritzen aus dem Bankenrettungsfonds in Höhe von 15 Milliarden Euro benötigen werden. Besonders die Sparkassen des Landes halten große Verluste in gewerblichen Immobilienkrediten. Deswegen ist bereits eine weitere Fusion in Planung (mehr hier) geplant. Die gewerbsmäßigen Immobilienkredite könnten die Rückstellungen übersteigen und weitere Hilfen des Staates erforderlich machen, so der IIF.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Blick aus China: Die USA haben an Bedeutung verloren, Zölle beeinträchtigen die Lieferketten nicht
18.04.2025

Die Bedeutung des US-Marktes für China habe in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen und mache heute nur noch 14 Prozent der...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliardärsmanager fliehen aus US-Aktien: Der stille Countdown zur Rezession hat begonnen
17.04.2025

Eine neue Erhebung der Bank of America zeigt: Die Stimmung unter den großen Vermögensverwaltern kippt dramatisch. Während die Finanzwelt...

DWN
Politik
Politik Merz und EU offen für Tauruslieferung an Ukraine: Kreml warnt vor direkter Kriegsbeteiligung
17.04.2025

In der Opposition war Merz offen für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Als voraussichtlicher Kanzler ist er das...

DWN
Panorama
Panorama Die Macht der WHO: Internationaler Pandemievertrag kommt
17.04.2025

Fünf Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie haben sich die WHO-Mitgliedstaaten auf ein Pandemieabkommen geeinigt. „Ich habe keinen...

DWN
Technologie
Technologie Mechanische Speicher als geopolitische Alternative: Lithium-Batterien geraten unter Druck
17.04.2025

Angesichts wachsender Abhängigkeit von China bei Lithium-Batterien rücken mechanische Energiespeicher in den Fokus. Eine...

DWN
Technologie
Technologie Japanisches Genie revolutioniert Energiewende – Supermagnet jetzt 20 Milliarden Euro wert
17.04.2025

Im globalen Wettrennen um Energiesouveränität und technologische Vorherrschaft hat sich ein unscheinbares Element als strategischer...

DWN
Politik
Politik Taiwan, Sanktionen und Respekt - China stellt klare Bedingungen für Handelsgespräche mit den USA
17.04.2025

China fordert mehr Respekt und klare Signale der USA, bevor Handelsgespräche beginnen – eine Einigung ist entscheidend für die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steht das Verbrenner-Verbot vorm aus? Europas Rechte bläst zum Gegenschlag gegen EU-Establishment
17.04.2025

Konservative und rechte Kräfte im EU-Parlament wollen das Aus für Verbrennungsmotoren kippen – mit wachsender Unterstützung auch aus...