Finanzen

Flucht aus dem Euro: Fonds stoßen Währungsbestände im großen Stil ab

Lesezeit: 1 min
25.05.2012 02:07
Institutionelle Anleger erwarten eine deutliche Verschärfung der Euro-Krise. Sie haben in den vergangenen Tagen begonnen, ihre Euro-Bestände abzustoßen.
Flucht aus dem Euro: Fonds stoßen Währungsbestände im großen Stil ab

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die großen europäischen Fondsverwalter haben begonnen, ihre Euro-Bestände zu verkaufen. Amundi und Threatneedle bestätigten, dass sie den Euro für kein gutes Investment mehr halten, weil sie einen weiteren Wertverfall erwarten. Am Donnerstag war der Euro auf ein neues Rekord-Tief von 1,2514 US-Dollar gesunken.

Auch der amerikanische Fonds Merk ist skeptisch über die Entwicklung. Axel Merk sagte der FT: „Wir haben unseren letzten Euro am 15. Mai verkauft. Wir sind besorgt darüber, wie ungeordnet der Prozess abläuft. In Griechenland gibt es niemanden mehr, mit dem man verhandeln kann.“

Ein Sprecher von Amundi sagte, dass man mit einer Ansteckung in Spanien und Italien rechne. Die Politik habe die Investoren nicht überzeugen können, dass es eine ausreichende Brandmauer gebe.

Ein Analyst von Citigroup meinte, dass man mit einem Gleichstand von Euro und Dollar rechne.

Richard Batty von Standard Life Investments sagte: „Die Krise scheint sich zuzuspitzen. Daher ist der Euro unter Druck geraten.“

Einige Fonds haben ihre Euro-Bestände in Dollars umgeschichtet. Die einhelligen Reaktionen zeigen, dass die Anleger damit rechnen, dass ein Austritt Griechenlands aus dem Euro nicht beherrschbar sei. Sie erwarten, dass sich die Folgen auch auf andere Staaten ausweiten werden. Die offenkundige Unentschlossenheit der EU-Führer, die auch beim jüngsten Gipfel zu Tage trat, wirkt abschreckend auf jene, die das Vermögen anderer verwalten. Vor allem die großen Pensionsfonds scheinen besonders nervös zu sein, was die weitere Entwicklung der Euro-Krise betrifft.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft: Deutsche Bürokratie und EU-Vorgaben kosten 146 Milliarden und mehr als ein Fünftel der Arbeitszeit
04.12.2024

Deutsche Bürokratie und neue EU-Verordnungen bremsen Arbeits- und Wirtschaftsleistung aus: Angestellte von Unternehmen in Deutschland...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Chef verteidigt Sparkurs - 'Buh'-Rufe bei Betriebsversammlung
04.12.2024

Auf der VW-Betriebsversammlung machten Mitarbeiter ihrem Unmut Luft. Konzernchef Blume verteidigte den Sparkurs - und wurde dafür...

DWN
Politik
Politik Regierungsbefragung: Scholz warnt vor Stillstand bis zur Wahl
04.12.2024

Zwei Wochen vor der Abstimmung über seine Vertrauensfrage im Bundestag stellt der Kanzler sich den Fragen der Abgeordneten. Dabei richtet...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa-Aktie: Baywa-Konzern beschließt Stellenabbau - 1.300 Stellen fallen weg
04.12.2024

40 Prozent der Stellen in der Verwaltung fallen weg. Bei Baywa gibt es jetzt Klarheit, wie das Unternehmen saniert werden soll. So werden...

DWN
Panorama
Panorama Russische Schiffsbesatzung schießt bei Bundeswehr-Einsatz
04.12.2024

In der Ostsee ist es zu einem Zwischenfall zwischen einem Hubschrauber der Bundeswehr und einem russischen Schiff gekommen. Die Besatzung...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft OECD sieht Deutschland 2025 als Schlusslicht bei Wachstum unter Industrieländern, mehr positive Prognosen für 2026
04.12.2024

Die Weltwirtschaft zeigt sich trotz Kriegen und Krisen robust. Deutschland hinkt im neuen Konjunkturausblick der...

DWN
Immobilien
Immobilien Energetisch sanieren: Kosten und Förderprogramme in Deutschland
04.12.2024

Die hohen Kosten für Energiesanierungen führen derzeit dazu, dass zahlreiche unsanierte Immobilien auf den Markt drängen. Dabei wäre...

DWN
Panorama
Panorama IGeL-Leistungen: Fragwürdige Untersuchungen beim Arzt kosten Deutschland 2,4 Milliarden Euro
04.12.2024

Eine neue Studie stellt die Sinnhaftigkeit von IGeL-Leistungen beim Arzt infrage. Laut einer Umfrage des Medizinischen Dienstes (MD) geben...