Politik

Ratingagentur: Italien muss innerhalb von sechs Monaten unter EU-Rettungsschirm

Der Chef der Ratingagentur Egan Jones erwartet, dass sowohl Spanien als auch Italien Geld aus dem Europäischen Rettungsfonds benötigen werden. Sowohl die Banken als auch die Staaten selbst hätten ein Problem mit der Kreditwürdigkeit. Mario Monti glaubt nicht, dass er Hilfe brauchen wird.
13.06.2012 09:06
Lesezeit: 1 min

Spanien und Italien werden nach Einschätzung von Sean Egan, Chef der unabhängigen Ratingagentur Egan Jones, einen vollen Bailout durch einen der europäischen Rettungsschirme benötigen. Egan sagte dem Sender CNBC, dass man nicht zwischen den Problemen der Banken und jenen der Staaten trennen könne. Die EU hatte genau dies versucht, indem sie den Spanien-Bailout als ausschließliche Banken-Rettung dargestellt hatte. Egan sagte, eine schlechte Bonität von Banken gehe meist Hand in Hand mit einer schlechten Finanzlage in den betreffenden Staaten. In Spanien und Italien sei dies besonders zutreffend, weil Staaten und Banken eng miteinander verwoben seien. Daher erwarte er, dass sowohl Spanien als auch Italien in den kommenden sechs Monaten unter den Europäischen Rettungsschirm (EFSF oder ESM) schlüpfen werden. Zuvor werden die Kosten für die spanische Banken-Rettung die 100 Milliarden-Grenze überschreiten, die die EU eigentlich vorgegeben hatte.

Italiens Premier Mario Monti sagte dagegen in Rom, dass er nicht glaube, dass Italien Hilfe aus Europa benötigen werde. Das Land spare viel mehr als andere Staaten in Europa. Unabhängige Beobachter haben davon allerdings bisher noch wenig gesehen. Und auch der spanische Premier Mariano Rajoy hatte ja noch wenige Tage vor dem offiziellen Hilferauf an die EU beteuert, dass Spanien alle seine Probleme werde allein lösen können.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik IfW-Analyse: Europa verstärkt Ukraine-Hilfe deutlich
16.06.2025

Die europäische Ukraine-Hilfe hat in den vergangenen Monaten stark zugenommen – doch nicht überall im gleichen Maß. Während die USA...

DWN
Politik
Politik Einbürgerungsantrag: Entscheidung dauert mitunter Jahre
16.06.2025

Die Entscheidung über einen Einbürgerungsantrag kann lange dauern – warum profitieren bislang nur wenige von der verkürzten Frist? Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ripple-Kurs legt kräftig zu: Woran das liegt und was Anleger jetzt wissen müssen
16.06.2025

Der Ripple-Kurs zeigt sich oft von seiner volatilen Seite. Doch zum Auftakt in die neue Handelswoche klettert der XRP-Coin kräftig –...

DWN
Politik
Politik SPD drängt auf gemeinsame Linie bei AfD-Verbotsverfahren
16.06.2025

Soll die AfD verboten werden? Während einige Bundespolitiker ein AfD-Verbotsverfahren fordern, mahnen andere zur Vorsicht. Im Raum steht...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Blackstone setzt auf Europa – Anleger an der Wall Street uneins über US-Ausblick
16.06.2025

Das Vertrauen der Wall Street in Europa wächst weiter. Mit Blackstone signalisiert nun ein weiteres Schwergewicht der Finanzwelt seine...

DWN
Politik
Politik G7-Gipfel in Kanada: Zerrissene Wertegemeinschaft vor Bewährungsprobe
16.06.2025

Der G7-Gipfel in Kanada steht vor enormen Herausforderungen: Konflikte, Uneinigkeit und globale Krisen prägen das Treffen. Wie finden die...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzprofis zeigen: So bauen sich Studenten ihre Geldmaschine
16.06.2025

Sie zeigen jungen Anlegern, wie man es richtig macht: Zwei schwedische Börsenprofis legen Musterportfolios auf – und erklären, warum...

DWN
Panorama
Panorama Rundfunkbeitrag: Was sich ändert – und was passiert, wenn man nicht zahlt
16.06.2025

Der Rundfunkbeitrag sorgt regelmäßig für Ärger – sei es wegen der Pflichtzahlung oder neuer Regeln. Millionen Bürger sind betroffen,...