Finanzen

London: Höhenflug für Bankwerte nach BoE-Geldschwemme

Lesezeit: 1 min
15.06.2012 14:44
Die Ankündigung der Bank of England, den Banken 100 Milliarden Euro als Liquidität zur Verfügung zu stellen, hat an der LSE zu einem Höhenflug der Bank-Aktien geführt. Nachhaltig ist die Aktion freilich nicht.
London: Höhenflug für Bankwerte nach BoE-Geldschwemme

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Um die Rezession im eigenen Land zu bekämpfen, hat sich die britische Regierung zusammen mit der Zentralbank am Donnerstag dazu entschieden, in das britische Bankensystem mehr als 100 Milliarden Euro zu pumpen. „Wir stehen dem Schuldensturm in der Eurozone nicht machtlos gegenüber", sagte Finanzminister George Osborne. „Gemeinsam können wir neue Feuerkraft aufbieten, um unsere Wirtschaft vor der Krise vor unserer Haustür zu schützen."

Die Zentralbanken weltweit bereiten sich zudem schon seit einiger Zeit auch auf einen Ausritt Griechenlands aus dem Euro vor, wie eine Studie der Schweizer UBS zeigt, die 80 Währungsfachleute aus den Zentralbanken befragt hat (mehr hier). Die japanische Zentralbank und auch EZB-Chef Mario Draghi kündigten bereits an, dass die Notenbanken für den Fall des Falles Liquidität bereitstellen könnten.

Der Beschluss sorgte wie erwartet für regelrechte Höhenflüge bei den Bankwerten. Der wichtigste britische Aktienwert, FTSE 100, der die Entwicklung und den Stand der britischen Aktienkurse der 100 größten und umsatzstärksten britischen Unternehmen darstellt, stieg entsprechend. Er legte am Freitagvormittag um 28 Punkte zu. Auch der FTSE Eurofirst 300 Index der Top-Aktien Europas stieg um 0,4 Prozent. Neben RBS, die zwischenzeitlich um 7,25 Prozent stieg, legten auch Barclays (5%) und Lloyds (4,5%) zu. Der MSCI World, der die Entwicklung von weltweiten Aktien widerspiegelt, kletterte um 0,2 Prozent auf 302,99 Punkte. Ein Anstieg von 1,5 Prozent in diesem Monat, nachdem er im Mai um 9 Prozent gefallen war.

Mit nachhaltiger Politik hat die Entscheidung von Donnerstag allerdings recht wenig zu tun. Die Finanzmärkte, die seit Wochen immer schneller und umfangreicher auf die Nachrichtenlage in Europa und die weltweiten Wirtschaftsdaten achten, werden aufgrund dieser Gelddruckerei kein neues Vertrauen in die Politik fassen, wenn sie es denn möchten. Vielmehr ist die Ankündigung von George Osbourne lediglich ein künstlicher Stimulus für die Märkte, die erst am Montag zeigen werden, wie sie die Wahlergebnisse aus Griechenland bewerten.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...