Politik

Druckmittel für Lockerung der Sparmaßnahmen: Rezession in Griechenland verschärft sich

Die griechische Wirtschaft wird im dritten Quartal voraussichtlich um mehr als 9 Prozent schrumpfen, wie eine neue Schätzung zeigt. Die Rezession wird sich demnach deutlich verschärfen. Die Regierung will dies nutzen, um neue Verhandlungen über die Sparmaßnahmen voranzutreiben.
27.06.2012 12:46
Lesezeit: 1 min

Die ersten Wochen der neuen Regierung in Griechenland sind gezeichnet von schlechten Nachrichten. Nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Antonis Samaras und dem neuen griechischen Finanzminister, trat der griechische Finanzminister überraschend zurück. Eine Neubewertung der aktuellen Lage Griechenlands durch die Troika muss verschoben werden und der erste Antritt des neuen Premiers beim EU-Gipfel ist aufgrund seiner Augenoperation auch vom Tisch.

Nun hat das Zentrum für Planung und Wirtschaftsforschung (KEPE) am Dienstag eine neue, düstere Prognose für das Wachstum der griechischen Wirtschaft abgegeben. Demnach wird die Wirtschaft im dritten Quartal um 9,14 Prozent schrumpfen und die Rezession im Land vertiefen. Darüber hinaus soll das Wirtschaftwachstum im Jahr 2012 insgesamt um 6,7 Prozent zurückgehen. Im aktuellen Haushaltsplan Griechenlands für 2012 wurde lediglich mit einer Kontraktion von 4,7 Prozent gerechnet – die offiziellen Gläubiger erwarteten allerdings bereits einen Rückgang des Wachstums um 6 Prozent in diesem Jahr.

Die neue Regierung in Griechenland erwägt nun, die neueste Schätzung zur Rezession in Griechenland als Druckmittel zu nutzen. Mit Verweis auf die Probleme der Wirtschaft und die damit verbundenen Schwierigkeiten bei der Umsetzung des Haushaltsplans hoffen sie, eine Lockerung der Sparmaßnahmen zu erzielen, teilten ungenannte Quellen der Zeitung Kathimerini mit.

Allerdings könnten die neuesten Zahlen auch dazu führen, dass die internationalen Gläubiger die griechische Regierung dazu veranlassen, noch schärfere Maßnahmen zu ergreifen, um die finanzpolitischen Ziele für 2012 einzuhalten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...