Deutschland

Investoren scheuen Risiko: Deutsche Bonds zu Rekord-Negativ-Zins

Lesezeit: 1 min
18.07.2012 12:03
Die Flucht in die vermeintlich sicheren Häfen nimmt nicht ab. Schon wieder konnte Deutschland sich für die Ausgabe von kurzfristigen Anleihen bezahlen lassen. Aber auch französische, österreichische und britische Bonds erzielen derzeit Rekordtiefen bei der Rendite.
Investoren scheuen Risiko: Deutsche Bonds zu Rekord-Negativ-Zins

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Schlechte Nachrichten aus Italien (mögliche Pleite Siziliens – hier) und Spanien (faule Kredite und Kapitalflucht – mehr hier) sind alles andere als dazu geeignet, die Finanzmärkte zu beruhigen, wie es von europäischen Politikern gern beschrieben wird. Bei der gestrigen Emission von spanischen Anleihen haben vor allem die nationalen Institute gekauft, da sich die ausländischen Investoren immer stärker zurückziehen (hier). Nicht so bei deutschen Anleihen. Als vermeintlich sicherer Hafen ist der Zulauf weiter groß.

Am Mittwoch verkaufte die Deutsche Bundesbank Anleihen mit einer Laufzeit von zwei Jahren zu einem Rekord-Negativ-Zins. Die Rendite lag hier bei minus 0,06 Prozent – so niedrig wie noch nie zuvor bei deutschen Papieren dieser Art. Am Markt werden die zweijährigen Papiere derzeit ebenfalls günstig gehandelt. Sie sind seit Handelsbeginn um 23,4 Prozent auf minus 0,058 Prozent gesunken.

Deutschland ist jedoch nicht das einzige Land, das am heutigen Tag Rekordzinsen zu verzeichnet hat. Französische Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren fielen auf den Rekordwert von 2,068 Prozent, gleichwertige österreichische Papiere auf einen noch nie da gewesenen Zinssatz von 1,86 Prozent. Ähnliches zeigte sich in Großbritannien. Hier sank die Rendite für zweijährige Bonds auf einen Rekord von 0,168 Prozent.


Mehr zum Thema:  

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...