Politik

Fluggesellschaft IAG bereitet Notfallplan für Spanien-Austritt vor

Die drittgrößte Fluggesellschaft IAG hat eine Krisenmanagement-Gruppe gebildet, um einen Notfallplan aufzustellen, sollte Spanien den Euro verlassen. Zu den IAG gehören die spanische Iberia und die British Airways. Ihr Engagement in Krisenländer hat die IAG bereits drastisch reduziert. Und die Krise in Spanien drückt auf das Geschäft der spanischen Tochtergesellschaft.
03.08.2012 21:58
Lesezeit: 1 min

Am Freitag teilte die drittgrößte Fluggesellschaft IAG mit, dass sie derzeit an einer Aufstellung eines Notfallplanes arbeite – für den Fall, dass Spanien den Euro verlässt. Bis jetzt hat sich kaum ein Blue-Chip-Unternehmen öffentlich so konkret zu der Gefahr eines Euro-Zusammenbruchs geäußert. IAG teilte mit, dass eine Eurozonen-Krisenmanagement Gruppe diesbezüglich mit einem Projekt begonnen habe. Dieses solle untersuchen, welche Auswirkungen ein Verlassen Spaniens auf jeden einzelnen Bereich der Fluggesellschaft hätte. Alle zwei Wochen kommt die Gruppe zusammen.

Die IAG ist die Muttergesellschaft der spanischen Iberia und der British Airways. Neben der Erarbeitung eines Notfallplanes hat die Fluggesellschaft auch ihre Exposition gegenüber spanischen Banken auf 3 Prozent reduziert. Die Forderung gegenüber Banken aus Griechenland, Irland, Portugal und Italien hatte sie bereits zuvor auf eine Million Euro verringert.

Vor allem steht die spanische Tochter Iberia derzeit im Blickpunkt. Geschäftsführer Willie Walsh spricht von „tiefen und strukturellen“ Problemen bei Iberia. „Alle Teile des Iberischen Netzwerks sind unrentabel und wir müssen alles umstrukturieren.“ Es bestehe ein großer Unterschied zwischen den beiden Tochtergesellschaften Die Rezession in Spanien drückt stark auf das Geschäft der Iberia. „British Airways hat trotz steigender Treibstoffpreise einen operativen Gewinn während Iberia ihre Verluste vertieft." Doch British Airways konnte die Verluste der spanischen Schwester nicht wettmachen. IAG hatte im zweiten Quartal einen operativen Verlust vor Steuern in Höhe von 42 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum konnte die Fluggesellschaft einen operativen Gewinn von 134 Millionen Euro einfahren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie KI-Gigafactory: Telekom, Ionos und Schwarz-Gruppe kämpfen um EU-Zuschlag
19.06.2025

Mehrere Milliarden Euro und ein strategisches Zukunftsprojekt: Die EU will Gigafactories für künstliche Intelligenz aufbauen – auch in...

DWN
Finanzen
Finanzen Israel-Iran-Krieg: Tanker in der Schusslinie – droht der nächste Ölpreis-Schock?
19.06.2025

Der Krieg zwischen dem Iran und Israel spitzt sich zu – und die globale Energieversorgung steht auf dem Spiel. Droht bald ein...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromausfall in Spanien: Schlamperei statt Cyberangriff – Systemversagen mit Ansage
19.06.2025

Ein landesweiter Stromausfall legt Spanien lahm – doch nicht Hacker oder Wetter waren schuld, sondern Schlamperei, Planungsversagen und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Duale Berufsausbildung: Das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
19.06.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell, da sie die theoretische Ausbildung mit praktischer Erfahrung im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russland steht vor der Rezession
19.06.2025

Russlands Wirtschaftsminister schlägt auf dem renommierten SPIEF-Forum ungewöhnlich scharfe Töne an – und warnt offen vor einer...

DWN
Technologie
Technologie Irans Kryptobörse zerstört: Hacker vernichten 90 Millionen Dollar im Cyberkrieg
19.06.2025

Irans größte Kryptobörse wird zum Ziel eines digitalen Präzisionsschlags: Hacker entwenden nicht nur 90 Millionen Dollar in...

DWN
Politik
Politik Nahostkonflikt aktuell: Drei Szenarien für den Kriegseintritt der USA
19.06.2025

Während in Israel die Sirenen heulen und iranische Raketen fliegen, plant Donald Trump den nächsten Schritt. Drei Szenarien liegen auf...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromkosten im Vergleich: Hier laden Europas E-Autofahrer am günstigsten
19.06.2025

Die Preisunterschiede beim Laden von Elektroautos in Europa sind enorm. Deutschland ist am teuersten. Eine neue Analyse zeigt, wo...