Finanzen

In Spanien und Italien kollabieren die Märkte für Gewerbe-Immobilien

Im zweiten Quartal wurden in Italien und Spanien so gut wie keine Geschäftsimmobilien mehr verkauft. Internationale Investoren wollen kein Geld mehr an Immobilien in Ländern binden, die bald wieder eine eigen Währung haben könnten.
13.08.2012 15:08
Lesezeit: 1 min

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Die Märkte für Geschäftslokale und Büroimmobilien in Italien und Spanien sind zusammengebrochen. Wegen der Angst vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone wurden in den beiden Ländern in den vergangenen drei Monaten kaum Immobiliengeschäfte mehr abgeschlossen. In Spanien wurden wurden zwischen April und Juni gerade einmal drei Immobilienkäufe registriert.

Im Quartal davor waren es noch 58 gewesen. In Italien verkaufte man im zweiten Quartal nur noch zwei Bürogebäude. Im Vorquartal waren es hier 56 Immobilien gewesen. Dies berichtet die FT mit Hinweis auf Real Capital Analytics (RCA).

Demnach sei auch der Wert der gehandelten Immobilien stark gesunken. Im zweiten Quartal wurden in Spanien gerade einmal 67 Millionen Euro für Büros und Geschäftsräume ausgegeben. Im erstn Quartal waren es um 74 Prozent mehr: 260 Millionen Euro.

„Die erhöhte Risikoaversion insbesondere bei grenzüberschreitenden institutionellen Investoren hat zu einem fast vollständigen Zusammenbruch der Zukäufe in Südeuropa geführt“, sagt Joseph Kelly, Chef des Analyseunternehmens RCA.

Der Zusammenbruch des Immobilienmarktes zeigt die Angst der Anleger, in angeschlagenen Eurostaaten Sachanlagen zu besitzen. Zu groß ist inzwischen das Risiko eines Auseinanderbrechens der Gemeinschaftswährung. Dies würde die Immobilien für internationale Investoren stark entwerten.

Auch auf Kapitalmärkten für Staatsanleihen setzt sich die Angst vor einem Euro-Ende fest. Investoren sind bereit, für deutsche Anleihen immer mehr zu bezahlen anstatt eine Rendite kassieren zu können (mehr hier).

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