Finanzen

Libor-Skandal: US-Staatsanwalt ermittelt gegen die Deutsche Bank

Nun ermittelt auch die mächtige New Yorker Staatsanwaltschaft wegen möglicher Zinsmanipulationen gegen die Deutsche Bank. Nach US-Recht könnte es dabei relativ einfach auch zu einer Anklage kommen.
16.08.2012 08:16
Lesezeit: 1 min

Im Fall um den manipulierten Libor-Zinssatz ermittelt nun gleich zwei US-Staatsanwaltschaften gegen die Deutsche Bank. Der Generalstaatsanwalt von New York, Eric Schneiderman, und der oberste Staatsanwalt von Conneticut haben außerdem Untersuchungen gegen Citigroup, JPMorgan Chase, Royal Bank of Scotland, Barclays, HSBC und UBS eingeleitet.

Die Vorladungen an die einzelnen Banken dürften bereits Ende vergangenen Monats ausgeschickt worden sein, wie eine Quelle aus dem Umfeld der Ermittlugen der Financial Times mitteilte.

Sie sollen feststellen, wie groß der Schaden ist, den amerikanische Bürger durch die Absprachen zwischen den Banken erlitten haben. Die New Yorker Staatsanwaltschaft hat dabei ein besonders mächtiges Werkzeug. Sie kann aufgrund eines Gesetzes aus dem Jahre 1921, dem Martin Act, leichter verdächtige Vorgänge zur Anklage bringen.

Demnach müsste der Betrug nicht unbedingt vorsätzlich geschehen sein. Es reichen dafür „alle betrügerischen Praktiken im Widerspruch zu den klaren Regeln der allgemeinen Ehrlichkeit“ aus.

Neben den USA wird auch in Großbritannien, Kanada und Japan gegen die Großbanken ermittelt. In Deutschland untersucht die Finanzmarktaufsicht BaFin den Fall (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...