Politik

Pleite-Gefahr: Schäuble lehnt weitere Kredite für Griechenland ab

Finanzminister Wolfgang Schäuble ist nicht bereit, Griechenland mehr Zeit oder Geld für die Sanierung des Staates zu gewähren. Griechenland laufe Gefahr, ein Fass ohne Boden zu werden, sagte er. Damit erhöht sich die Gefahr einer Staatspleite.
20.08.2012 02:13
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Griechenland: Regierung will EZB-Kredite sofort bedienen

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat ein weiteres Rettungspaket für Griechenland ausgeschlossen. Weitere Finanzierung sei trotz der wachsenden Probleme in Griechenland nicht machbar sagte er dem Nachrichtendienst Bloomberg zufolge beim Tag der offenen Tür im Finanzministerium. Wenn es wirklich dabei bleibt, erhöht sich die Pleite-Gefahr in Griechenland erheblich: Die Regierung hatte erst kürzlich einen Zahlungsstopp verhängt (hier); Premier Antonis Samaras will die EU von einem neuen Zeitplan für die Sparmassnahmen überzeugen und frisches Geld auf anderem Weg aufnehmen - angeblich hat ihm Angela Merkel hier schon ihre Unterstützung signalisiert (hier).

„Es kann nicht geholfen werden. Wir können nicht noch ein Programm auflegen. Es gibt Grenzen“, sagte Schäuble. Der griechische Premierminister Antonis Samaras möchte einen erneuten Aufschub der Sparmaßnahmen um zwei Jahre erreichen (mehr hier).

Das griechische Finanzministerium rechnet damit, dass sich mit einem entspannten Sparkurs der Rückgang der Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr verlangsamen würde. Für das Jahr 2014 rechnet es erstmals wieder mit einem positiven Wirtschaftswachstum.

Schäuble befürchtet allerdings, dass sich Griechenland zunehmend zu einem Fass ohne Boden entwickeln könnte. Trotzdem glaubt er, dass ein Auseinanderfallen der Eurozone für Deutschland den größten Nachteil bringen würde.

Unterdessen zeigt die Schweizer Bank UBS auf, dass Griechenland am stärksten von der Euroeinführung profitiert hat. Die Menschen in Deutschland hätten hingegen durch den Euro wesentliche Nachteile erlitten (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Immer mehr XRP- und ETH-Inhaber wenden sich still und leise an OPTO-Miner, um 3.000 Dollar pro Tag zu verdienen

Im derzeit unberechenbaren Kryptomarkt entscheiden sich immer mehr Anleger dafür, langsamer zu werden und sich nicht mehr von...

DWN
Finanzen
Finanzen Deutsche Goldreserven: Hoher Goldpreis, explodierende Staatsschulden – sollte die Bundesbank Gold zu Geld machen?
09.07.2025

Rekordschulden, Rekordausgaben: Der Bundeshaushalt steuert unter der schwarz-roten Regierung bis 2029 auf ein 850 Milliarden Euro schweres...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OPEC+ erhöht Förderung deutlich – Ölpreise unter Druck
09.07.2025

Die OPEC+ überrascht mit einer weit stärkeren Förderausweitung als erwartet – mit möglichen Folgen für die Weltwirtschaft,...

DWN
Technologie
Technologie Rekordfahrt auf Strom: Lucid überquert Alpen – E-Auto schafft 1205 Kilometer
09.07.2025

Ein neuer Reichweitenrekord zeigt, wie leistungsfähig moderne Elektroautos inzwischen sind: Ein Fahrzeug des US-Herstellers Lucid hat mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaft und KI: Jeder zweite Arbeitnehmer zweifelt an Deutschlands wirtschaftlicher Zukunft
09.07.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt: Viele Beschäftigte sind skeptisch, ob Deutschland im Zeitalter der künstlichen Intelligenz wirtschaftlich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Grünes Image unter Druck: EU plant strengere Regeln für Umweltwerbung
09.07.2025

Begriffe wie „klimaneutral“ oder „biologisch abbaubar“ begegnen Verbraucherinnen und Verbrauchern inzwischen fast überall – von...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands 500-Milliarden-Euro-Infrastrukturplan: Eine Chance für europäische Bauunternehmen?
09.07.2025

Deutschland plant das größte Infrastrukturprogramm seiner Geschichte. Doch es fehlen Bauarbeiter. Können andere europäische Firmen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Kurs stabil trotzt Milliardenbewegung: Anleger bleiben dennoch vorsichtig
08.07.2025

80.000 Bitcoin aus der Satoshi-Ära wurden bewegt – doch der Bitcoin-Kurs blieb stabil. Was hinter dem Rätsel steckt, warum Investoren...

DWN
Politik
Politik Steinmeier drängt auf mehr gemeinsame Rüstungsprojekte in Europa
08.07.2025

Bei seinem Besuch in Lettland hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier für mehr Zusammenarbeit in der europäischen...