Deutschland

Aus Mangel an Investments: Investoren reißen sich um deutsche Plattenbauten

Die stabile deutsche Wirtschaft sorgt für Immibilienverkäufe in Milliardenhöhe. Bei ausländischen Investoren gilt der deutsche Immibilienmarkt als sichere Anlage. Vor allem Plattenbauten stehen bei den Käufern hoch im Kurs.
29.08.2012 14:08
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Sicherer Hafen fällt: Eurokrise greift auf Dänemark über

„Deutsche Immobilien sind derzeit die attraktivsten Anlagen in Europa“, erklärt Roger Orf, Europa-Chef der US-Investmentfirma Apollo Management der Nachrichtenagentur Bloomberg. Immobilien galten schon immer als sichere Anlagen, vor allem in Krisenzeiten. In Deutschland sorgen ausländische Investititionen in Plattenbauten derzeit für einen Boom. Während die tristen Gebäude bei der deutschen Bevölkerung eher unbeliebt sind, reißen sich ausländischen Investoren um die Appartments.

„Deutsche Wohnungen werden den Leuten aus der Hand gerissen“, erklärt auch Andre Adami, Investmentanalyst bei BulwienGesa. Für jedes zum Verkauf stehende Appartment gebe es gleich mehrere Interessenten. Käufer aus dem Ausland machen derzeit mehr als die Hälfte der Immobilienkäufe aus, bei denen mehr als zehn Einheiten erworben werden. Sie investierten 3,3 Milliarden Euro in der ersten Hälfte des Jahres, so Bloomberg.

Die amerikanische Fortress Investment Group LLC verkauft beispielsweise 38.000 ihrer Wohnungen in Dresden, bei denen es sich größtenteils um Einheiten in Plattenbauten handelt. Mehrere US-Unternehmen haben bereits Interesse an den deutschen Immobilien gezeigt. Insgesamt sollen allein in diesem Jahr noch 100.000 Wohnungen verkauft werden. Grund für diese Entwicklung ist, dass viele Immobilienkredite, die noch vor 2008 aufgenommen wurden, Ende 2014 fällig werden. Nun versuchen die Immobilienanleger, die Kredite mit den Erlösen aus Verkäufen zu bedienen. An Abnehmern mangelt es aufgrund der Eurokrise jedoch trotzdem nicht.

Mehr Themen:

Crash-Angst in den Niederlanden: Hausbesitzer können Kredite nicht mehr bedienen

In Spanien und Italien kollabieren die Märkte für Gewerbe-Immobilien

Ende des Booms: Immobilien-Blase in der Türkei wird platzen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Trump will "echtes Ende": Diplomatie oder einen Kriegseintritt der USA?
17.06.2025

Trumps vorzeitiges Verlassen des G7 Gipfels in Kanada hat viele Fragen offen gelassen. Reporter die Trump auf seiner Rückreise begleitet...

DWN
Politik
Politik Kriegswaffe Hunger? Israel greift erneut Menge bei Gaza-Hilfszentrum an
17.06.2025

Das israelische Militär hat erneut wartende Menschen in der Nähe eines Verteilzentrums für humanitäre Hilfsgüter im Gazastreifen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Slowenien verliert Glanz: Deutsche Firmen zweifeln am Standort
17.06.2025

Deutschlands Wirtschaft verliert das Vertrauen in Slowenien: Hohe Kosten, politische Unsicherheit und Reformstau treiben Firmen in Richtung...

DWN
Technologie
Technologie Starlink gegen den Rest der Welt: Wem gehört der Orbit?
17.06.2025

Während Elon Musk mit Starlink das All kolonisiert, stolpern Amazon, China und Europa hinterher. Geht es im neuen Weltraumrennen wirklich...

DWN
Finanzen
Finanzen Silberpreis bricht aus: Folgt nun eine Rallye bis 50 US-Dollar?
17.06.2025

Anfang Juni hat der Silberpreis die magische Marke von 35 US-Dollar pro Unze geknackt und hält sich seitdem beständig darüber. Damit ist...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Aus Alt wird Auto: EU will Rohstoffe besser nutzen- Mehr Recycling im Auto
17.06.2025

Autos bestehen aus wertvollen Rohstoffen – und viele davon lassen sich wiederverwenden. Damit in Europa künftig mehr Recyclingmaterial...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis vor dem Absturz? Citi warnt vor Ende der Rekordrally
17.06.2025

Der Goldpreis steht auf wackligen Füßen: Nach einem Höhenflug von über 30 % warnt Citigroup vor dem Absturz – kommt jetzt der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft ESG-Wende: Banken öffnen sich für Rüstungsfinanzierung
17.06.2025

Lange galten Rüstungsfirmen als tabu für ESG-Investoren – jetzt vollzieht die deutsche Finanzwelt offenbar eine Kehrtwende. Sicherheit...