Finanzen

Weil Staat nicht zahlt: Griechische Kliniken müssen schließen

Lesezeit: 1 min
30.08.2012 12:40
Die griechischen Privatkliniken kämpfen derzeit „ums Überleben“. Der Nationale Träger für Gesundheitsleistungen EOPYY kann weiterhin seine Schulden nicht begleichen. Zwei Kliniken mussten deshalb bereits schließen. Weiteren 50 blüht dasselbe Schicksal. Insgesamt schuldet der EOPYY den Kiniken rund 800 Millionen Euro.
Weil Staat nicht zahlt: Griechische Kliniken müssen schließen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Schwaches Wachstum: Arbeitslosigkeit in Deutschland steigt

Die griechische Schuldenkrise hat immer stärkere Auswirkungen auf das Gesundheitssystem. Zwei Privatkliniken haben in den vergangenen Monaten bereits schließen müssen. Sie sollen nicht die einzigen bleiben. Weitere 50 Privatkliniken seien ebenfalls kurz vor der Schließung. Im Fokus der Kritik ist der Nationale Träger für Gesundheitsleistungen EOPYY. Auch jene Kliniken die bisher finanziell gut dastanden, „kämpfen jetzt ums Überleben“, erklärt Grigoris Sarafianos, Leiter des Verbands der Privatkliniken, der Zeitung Kathimerini.

Zunächst hatte es vor einigen Monaten die Kyanous Stavros Klinik in Larissa getroffen. Die Klinik erklärte, seit 1977 das erste Mal vorübergehend schließen zu müssen. Grund für die harte Maßnahme seien die Zahlungsausfälle der staatlichen Krankenkasse (mehr hier). Rund 20 Patienten mussten sich selbst eine alternative Klinik suchen. Die 22 Angestellten wurden zudem im Ungewissen gelassen. Sie seien den Berichten zufolge weder entlassen worden noch sei ihnen gesagt worden, wie lange dieser Zustand noch anhalten werde. Ihre Gehälter wurden bereits seit vier bis sechs Monaten nicht mehr gezahlt. Bei der darauffolgenden Schließung der Christodoulou Klinik in Nikaia wurden die 54 Patienten zumindest auf Initiative der EOPYY in andere Kliniken verlegt.

Mehreren anderen Kliniken blüht bereits dasselbe Schicksal, berichtet Kathimerini. Allen gemeinsam ist das Problem, dass die EOPYY nicht für die Gesundheitsleistungen zahlen kann. Die Schulden belaufen sich mittlerweile von April 2007 bis Dezember 2011 auf rund 700 Millionen Euro. Hinzu kommen weitere 100 Millionen Euro im laufenden Jahr. Vom jährlichen Umsatz der Kliniken, der sich auf um die eine Milliarde Euro beläuft, gehen rund 400 Millionen auf EOPYY-Patienten zurück.

Auch die Ärzte in Griechenland wissen sich derzeit nicht mehr anders zu helfen als zu streiken (hier). Die Apotheker wollen dagegen nur noch Barzahlungen akzeptieren (mehr hier).

Mehr Themen:

Van Rompuy: Griechenland kann niemals aus dem Euro austreten

Griechenland will Vetternwirtschaft per Gesetz stoppen

Samaras: „Wir sind ein sehr stolzes Volk“

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Grüne wollen Deutschlands wichtigste Energiequelle früher verbieten

Die Grünen intensivieren ihre Klima-Verbotspolitik. Aus der Wirtschaft kommt inzwischen heftiger Gegenwind.

DWN
Finanzen
Finanzen Drohende Bankenkrise: Westliche Notenbanken lancieren Dollar-Notversorgung

Die Notfall-Übernahme der Credit Suisse kann die Nervosität an den Finanzmärkten nicht lindern - im Gegenteil. Große westliche...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Türkei stoppt Ausfuhr sanktionierter Waren nach Russland

Nach „ernsten Warnungen“ verbietet die Türkei Exporte sanktionierter Produkte nach Russland.

DWN
Politik
Politik Taiwans Kuomintang sucht Annäherung an China

Die oppositionelle Kuomintag verfolgt einen pragmatischen Kurs gegenüber Peking. Nun besucht erstmals ein ehemaliger Präsident Taiwans...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Energiekosten belasten den deutschen Mittelstand

Die hohen Energiepreise belasten den deutschen Mittelstand zunehmend stark. Laut einem EU-Geheimpapier sind die aktuellen Umstände für...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Toyota-Patriarch enthüllt: „Schweigende Mehrheit“ lehnt Fokussierung auf E-Autos ab

Der Patriarch des japanischen Autobauers warnt mit Blick auf E-Autos vor Risiken. Er gehöre zur „schweigenden Mehrheit“, welche die...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenkrise: UBS übernimmt angeschlagene Credit Suisse

Kurz vor Öffnung der Börsen steht der Mega-Deal: Die schlingernde Großbank Credit Suisse wird vom größeren Konkurrenten UBS...

DWN
Deutschland
Deutschland Varta kündigt Aktien-Emission und Restrukturierung an

Der schwächelnde Batterie-Hersteller will sich über die Ausgabe zusätzlicher Aktien Luft für Restrukturierungen und Investitionen...