Politik

OECD: Spanien hat ein Anrecht auf Rettung durch die EU

Lesezeit: 1 min
06.09.2012 00:42
Sollte sich Spaniens Regierung für einen vollständigen Bailout entscheiden, dann sei das auch ihr Recht, so der spanische OECD-Generalsekretär Angel Gurria. Das Land habe alles Erreichbare bis dato umgesetzt, die meisten seiner Hausaufgaben gemacht und verdiene daher Unterstützung.
OECD: Spanien hat ein Anrecht auf Rettung durch die EU

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell:

EZB kann den Euro nicht mehr retten, ohne das Recht zu brechen

Pünktlich zur wichtigen EZB-Ratssitzung am Donnerstag wird Bundeskanzlerin Angela Merkel nach Spanien reisen, um sich dort mit dem Premier Mariano Rajoy zu treffen. Die Lage in Spanien ist nicht gut, die faulen Kredite der Banken steigen (hier), die Regionen sind hochverschuldet und die Zinskosten kann sich das Land nicht mehr leisten (mehr hier). Alle Hoffnungen sind derzeit auf die EZB gerichtet, die plant, wieder Anleihen von strauchelnden Staaten zu kaufen (zu den Plänen der EZB - hier). Doch ohne eine Anfrage nach einem offiziellen Bailout kann Spanien nicht auf die EZB setzen. Das sollte jedoch grundsätzlich kein Problem sein, findet der OECD-Generalsekretär Angel Gurria - auch wenn das schon die zweite finanzielle Hilfe nach dem 100-Milliarden-Rettungspaket für die spanischen Banken wäre.

Wenn sich die Kräfte in der Eurozone einig sind, dass Spanien finanzielle Hilfe beantragen soll, „dann, in der Tat, können wir uns einen Mechanismus überlegen, wie wir Spanien helfen", sagte Angel Gurria beim spanischen Radio RNE. Das wäre auch nicht schlimm, so Angel Gurria, denn bei der Beantragung eines vollen Bailout würde Spanien nur das tun, „was auch seinen Rechten entspricht", nur mit dem Unterschied, „dass Spanien bereits die meisten seiner Hausaufgaben gemacht hat".

„Das Wichtiste ist", so der OECD-Chef, „dass Spanien praktisch alles getan hat, was bis zu einem bestimmten Zeitpunkt notwendig sein würde, um eine solche Unterstützung zu erhalten." Spanien habe sich „die Unterstützung seiner Brüder und Schwestern in der EU bei der Stabilisierung der Zinsen verdient", so dass „es nicht Zinsen in Höhe von sieben Prozent zahlen muss, während einige andere Mitgliedsländer negative Zinsen haben." Schließlich sei die Notwendigkeit der Stabilisierung der Zinssätze nicht allein ein Spaniens Problem, sondern „eine systemische Angelegenheit".


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Scholz in Kiew: Bundeskanzler besucht überraschend die Ukraine - und sagt neue Waffenlieferungen zu
02.12.2024

Ein Telefonat mit Putin und die Ablehnung der Taurus-Lieferung: Die Ukraine-Politik von Kanzler Olaf Scholz sorgt in Kiew weiterhin für...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Autobauer: Rabenschwarzes Quartal für Mercedes, VW & Co.
02.12.2024

Die weltweite Autokonjunktur zeigt weiterhin deutliche Schwächen – besonders deutsche Autobauer stehen vor enormen Herausforderungen....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratiebelastung im Mittelstand: Wie Vorschriften die Wettbewerbsfähigkeit bedrohen
01.12.2024

Bis zu 60.000 Euro jährlich kosten Bürokratiepflichten KMU, so eine DIHK-Studie. Hygienevorschriften, Kassenrichtlinien, Planungsanträge...

DWN
Finanzen
Finanzen Spendenstatistik 2024: Weniger Spender, höhere Summen – Trends und Prognosen
01.12.2024

Der Deutsche Spendenrat erwartet in diesem Jahr einen leichten Anstieg der Spenden. Besonders in einer Altersgruppe hat die Bereitschaft zu...

DWN
Politik
Politik Kampf um Aleppo: Wie Russlands Hilfe über den Ausgang entscheiden könnte
01.12.2024

Innerhalb kurzer Zeit erobern Rebellen weite Teile der syrischen Großstadt Aleppo. Syriens Regierung plant eine Gegenoffensive. Wie geht...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Umstrukturierung der Landstreitkräfte zur Stabilisierung der Lage
01.12.2024

Mit einer umfassenden Umstrukturierung ihres Heeres reagiert die Ukraine auf die bedrohliche Situation an der Front im Osten des Landes....

DWN
Finanzen
Finanzen Grundsteuer 2025: Welche Kostensteigerungen Eigentümer erwarten müssen
01.12.2024

Die Grundsteuer 2025 steht im Zeichen steigender Kosten für Immobilienbesitzer. Mit der Reform und neuen Hebesätzen drohen viele Kommunen...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl 2025: Scholz schwört SPD auf entschlossenen Wahlkampf ein
01.12.2024

"Jetzt geht es um das Ganze." Mit diesen Worten eröffnete SPD-Kanzlerkandidat Scholz den Wahlkampf. Doch bei seiner Wahl zum...