Deutschland

Mehrheit der Deutschen gegen den ESM

Am Mittwoch entscheidet das Bundesverfassungsgericht bezüglich einer Prüfung des ESM und des Fiskalpaktes. 54 Prozent der Deutschen hoffen, dass die Kläger vor dem Gericht Recht bekommen. Nur 25 Prozent sind für eine Abweisung der Eilanträge.
07.09.2012 11:27
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Gauweiler: Regierung muss gegen Entscheidung der EZB rechtlich vorgehen

Die öffentliche Meinung in Deutschland gegenüber den neuen Gesetzen ESM und Fiskalpakt ist kritisch. Wie eine Umfrage des YouGov ergeben hat, ist die Mehrheit der Deutschen für den Erfolg der Kläger vor dem Bundesverfassungsgericht. 54 Prozent wollen, dass das Gericht den Eilanträgen Recht gibt und somit die Entscheidungen des Bundestags zum ESM und Fiskalpakt noch einmal rechtlich überprüft werden. Nur 25 Prozent der im von YouGov Befragten finden, das Gericht sollte die Eilanträge abweisen. Am kommenden Mittwoch will das Bundesverfassungsgericht seine Entscheidung bekannt geben.

Die Umfrage zeigt jedoch auch, dass die deutsche Bevölkerung sehr skeptisch gegenüber der EU geworden ist. 53 Prozent sind dagegen, dass Deutschland mehr Souveränität abgibt und infolgedessen der EU mehr Kompetenzen zugesprochen werden. Lediglich 27 Prozent begrüßen eine Abgabe von Kompetenzen an die EU-Institutionen. Während 30 Prozent einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone nicht befürwortet, sind 42 für einen solchen. Und dennoch sorgen sich 56 Prozent vor einem Auseinanderbrechen der Eurozone.

Wenn den Klagen stattgegeben wird, dürfte Bundespräsident Joachim Gauck die Gesetze nicht unterschreiben. Dann könnten weder ESM noch Fiskalpakt in Kraft treten, was die Rettungsversuche der Regierungschefs vor große Herausforderungen vor allem mit Blick auf mögliche Kosten bei einem Bailout für Spanien und Italien angeht. Schon vor der Entscheidung hatte der Verband Mehr Demokratie, der zu den Klägern gehört, den Bundespräsidenten bereits in einem Offenen Brief aufgefordert, auch im Falle einer Ablehnung der Eilanträge durch das Gericht die Gesetze nicht zu unterschreiben (mehr hier). Auch CSU-Politiker Peter Gauweiler hat sich an den Eilanträgen beteiligt.

Weitere Themen

Goldman Sachs: Verfassungsrichter in Karlsruhe werden dem ESM zustimmen

Spanische Industrie fährt Produktion stark zurück

Analysten: EZB-Effekt wird schnell verpuffen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Fast 3000 Dollar: Goldpreis erreicht neuen Höchststand
13.03.2025

Zölle, Gegenzölle, Strafzölle: Der von den USA entfachte Handelsstreit treibt Anleger zum Gold als sicheren Hafen. Seit dem Amtsantritt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen-Absatzrekord: VW verkauft mehr Currywürste als Autos
13.03.2025

Vegan war gestern: Sie ist seit Jahren das meistverkaufte Produkt der Marke Volkswagen: die VW-Currywurst. Und während der Autoabsatz...

DWN
Panorama
Panorama Ukraine-Krieg: Moskau meldet die Befreiung der Stadt Sudscha im Gebiet Kursk
13.03.2025

Moskaus Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die seit sieben Monaten von ukrainischen Truppen besetzte Kleinstadt Sudscha im...

DWN
Immobilien
Immobilien Offene Immobilienfonds in Schockstarre: Anleger ziehen Milliarden ab - wie geht es weiter?
13.03.2025

Aktuelle Daten zeigen, dass Anleger Summen in Milliardenhöhe aus offenen Immobilienfonds abziehen. Januar war der schlimmste Monat seit...

DWN
Politik
Politik AfD scheitert mit Klage gegen geplante Änderung des Grundgesetzes - Linke stimmen auch dagegen
13.03.2025

Die AfD ist mit dem Versuch gescheitert, die Sondersitzung des Bundestags mit den Beratungen über eine Änderung des Grundgesetzes zu...

DWN
Politik
Politik US-Regierung droht Shutdown – Schumer warnt vor parteipolitischer Blockade
13.03.2025

Der US-Senat steht vor einer wegweisenden Abstimmung, die das Risiko eines Regierungsstillstands birgt. Laut dem Minderheitsführer der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mietpreisbremse: Wie Conny Mieter-Ansprüche juristisch gegen Eigentümer durchsetzt
13.03.2025

Was einst schon einmal dem Start-up Flightright GmbH bei Flugreisen geglückt ist, nämlich für Verbraucher bei Airlines Entschädigungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall rüstet auf: Rüstungskonzern plant Aufstockung auf 40.000 Mitarbeiter
13.03.2025

Das Waffengeschäft boomt und damit Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall: Die Auftragsbücher sind so voll wie nie. Der...