Aktuell: Deutschland: ESM gerät immer stärker ins Visier
„Wir unterstützen den Euro“, sagte der Chef der Münchener Rück, Torsten Jeworrek, bei einer Rückversicherungskonferenz in Monte Carlo. Und „Wir erwarten, dass die Politiker eine Lösung finden - aber wir sind vorbereitet." Nach den Banken und einigen anderen Unternehmen bereiten sich nun auch die Rückversicherungsunternehmen auf ein mögliches Auseinanderbrechen der Eurozone vor.
Es würden Torsten Jeworrek zufolge verschiedene Szenarien durchgespielt. Wie würde beispielsweise eine Umstellung auf eine neue Währung von statten gehen und würde die Liquidität in einem solchen Fall ausreichen, sind Fragen, mit denen sich die Rückversicherer derzeit beschäftigen. Darüber hinaus würden bereits Kundenverträge auf Währungsklauseln hin überprüft. „Was passiert, wenn wir einen Kunden in einer anderen Währung auszahlen müssen als die, in der die Versicherungsbeiträge gezahlt wurden?“, zitiert die Nachrichtenagentur AFP Torsten Jeworrek.
Ein anderer Vertreter der Branche bestätigte ebenfalls, dass bereits zahlreiche Verträge umformuliert werden. Der Euro wird dann nicht mehr explizit erwähnt, sondern im Versicherungsfall werde das Geld „in der Währung Deutschlands“ ausbezahlt. Sollte die Eurozone auseinanderbrechen, „dann wollen wir vorbereitet sein“, sagte auch Denis Kessler, Chef des französischen Rückversicherers Scor.
Weitere Themen
Frankreich vor Rezession: Wirtschaft schrumpft im dritten Quartal